Kletterschiffe und Sandinseln an der Tauernstraße sind Teil des Großprojektes „Blaues Band“
Laubegast, 24. September 2021. Die Kinder des Ostens können ab sofort in Dresden-Laubegast auf „Stürmischer See“ spielen. So jedenfalls heißt der rund 318.000 Euro teure neue Spielplatz, den Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Bündnisgrüne) und Stadtbezirks-Amtsleiter Jörg Lämmerhirt heute offiziell eröffnet haben.
Stadtbezirk schießt Geld für Bänke, Tore und Tischtennis bei
Der Name ist Programm: Die Kinder können dort auf hölzernen Klettergerüsten und Takelagen herumturnen, die Schiffen, Segelbooten, Wellen und Fischen nachempfunden sind. Für die Kleinsten gibt es eine Sandinsel, für die Größeren eine Tischtennisplatte. Außerdem hat der Stadtbezirksbeirat aus seiner lokalen Kasse zirka 30.000 Euro für zusätzliche Holzbänke beigesteuert, auf denen sich die ermatteten Eltern darnieder lassen können. Ein Teil des Stadtbezirks-Zuschusses floss außerdem in einen Ballspielplatz und eine erneuerte Tischtennisplatte.
Nautisches Spiel auf einstiger Brache
„Dieser Spielplatz ist eine sehr gute Bereicherung für den Stadtteil, eignet sich für alle Altersgruppen und ist sehr schön in die Natur eingebettet“, freut sich der Lämmerhirt. Ähnlich sieht das Jähnigen: „Wo es vorher eine Brachfläche gab, ist nun ein generationenübergreifender Treffpunkt mit einem schönen Spielangebot für den Stadtteil entstanden“, lobte die Umweltbürgermeisterin.
Einige Ideen kamen von Kindern der Nachbarschaft
Viele Basisideen für den neuen Spielplatz hatten Kinder und Erwachsene aus der Nachbarschaft bei einer Umfrage im Herbst 2019 beigestert. Den konkreten Entwurf übernahm dann das Landschaftsarchitekturbüro Dr. Eichstaedt-Lobers, die Spielgeräte kamen von Gestalter Veit Grasreiner, die Bauarbeiten und Pflanzungen übernahm „Böhme Garten- und Landschaftsbau“.
Erinnerung an Inseldasein von Laubegast – und Referenz an den Geberbach
Der Spielplatzname „Stürmische See“ erinnert einerseits an das Jahrhundert-Hochwasser, das Laubegast 2002 tagelang zur Insel machte. Andererseits verweist er auf den nahen Geberbach: In den kommenden Jahren wollen Stadtplaner, urbane Ökologen und Landschaftsgärtner unter dem Projektnamen „Blaues Band“ dieses größtenteils in die Erde und in Rohre gezwungenen Gewässer wieder freiliegen: Unter verschiedenen Alias-Namen fließt der Geberbach vom Süden Dresdens durch Prohlis, Reick, Dobritz, Leuben und schließlich zwischen Laubegast und Tolkewitz bis in die Elbe. Seit Bett führt ihn zeitweise auch parallel der Tauernstraße entlang, an der sich der neue Laubegaster Spielplatz befindet.
„Blaues Band“ kostet insgesamt wohl rund 80 Millionen Euro
Ein Jahr vor der „Stürmischen See“ hatte Eva Jähnigen bereits in Altdobritz den Spielplatz „Möhre trifft Rübe“ eröffnet – auch er ist eines der ersten Elemente des „Blauen Bandes“. Nach diesen beiden Auftaktprojekten sollen in den kommenden Jahren nach und nach auch Geh- und Radwege entlang des Geberbachs entstehen. Auch wollen die Planer das Gewässer größtenteils freilegen lassen, um etwas mehr Natur in die Stadt zu bringen, den Hochwasserschutz im Dresdner Osten zu verbessern und diesem ganzen „Blauen Band“ auch mehr Aufenthaltsqualität zu geben. Und wenn es nach dem Stadtbezirks-Amtsleiter Lämmerhirt geht, wird der Geberbach seinen Namen künftig auch über seinen ganzen Lauf behalten – Aliasnamen wie Prohliser Landgraben oder Niedersedlitzer Flutgraben sind dann womöglich passé.
Die Gesamtkosten für das gesamte Projekt kalkuliert die Umweltbürgermeisterin auf rund 80 Millionen Euro. Wann das gesamte „Blaue Band“ komplett und fertiggeknüpft ist, wagt bisher noch niemand zu schätzen, es dürfte sich aber um viele Jahre handeln. Laut Jähnigen sind die Fachämter jetzt vor allem mit den Planungen für Rad- und Fußwege und für die „Offenlegung“ des Geberbaches beschäftigt.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Vor-Ort-Termin, Auskünfte Jähnigen, Lämmerhirt, PM LHD
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Schöner Spielplatz ….. aber das traurige ist …das die Papierkörpe anscheinend nicht geleert werden und überlaufen