Reste des alten Dorfkerns beherbergen neben Palitzschmuseum und Jugendkuntsschule nach Umbau nun auch ein Bürgerhaus
Prohlis, 5. November 2024. Seit fast 50 Jahren warten die Prohliser auf ein Stadtteilzentrum – und nun ist es endlich soweit: Am kommenden Sonntag, 10. November 2024, eröffnet der Erste Bürgermeister Jan Donhauser (CDU) gemeinsam mit gemeinsam mit Jugendkunstschul-Leiterin Valentina Marcenaro und Stadtbezirksamtsleiter Jörg Lämmerhirt das „Bürgerhaus Prohlis“ im historischen „Palitzschhof“ an der Gamigstraße. Das geht aus einem Aviso der Stadtverwaltung Dresden hervor.
Vorträge, Feiern und Bildung geplant
„Das Bürgerhaus Prohlis bietet verschiedene Räume für vielfältige Angebote von Austausch und Begegnung über Beratung und Bildung bis hin zu Vorträgen, Veranstaltungen und privaten Feiern“, heißt es aus dem Rathaus. „Hier können sich Menschen aus Prohlis einbringen und aktiv das Leben im Stadtteil mitgestalten.“
Ursprünglich sollte Stadtteilzentrum im Schloss Prohlis entstehen
Die Vorgeschichte: Als ab 1976 das Plattenbauviertel Neu-Prohlis entstand, blieb nicht mehr viel vom alten Dorf übrig. Das Bauernhaus am Anger, das heute als Palitzsch-Hof gilt, gehörte zu den wenigen Überresten, genauso das beschädigte Schloss der Familie Kap-herr gleich nebenan im Prohliser Wäldchen. Letzteres wollten die DDR-Planer eigentlich auch zum Stadtteilzentrum mit Gaststätte, Kulturbetrieb und allem Pipapo umbauen. Doch die Ressourcen dafür fehlten und ein Brand machte diesen Plänen endgültig ein Ende.
Seither schmort der Wunsch, ein eigenes Kulturhaus für das Viertel einzurichten, vor sich hin. Da seit den 1980ern aber viel Engagement und Geld in den alten Dreiseithof an der Gamigstraße geflossen sind, sich dort zudem ein Palitzsch- und Prohlismuseum etabliert hat und später auch andere Kulturanbieter dort einzogen, hat sich seit der Jahrtausendwende immer mehr der Gedanke verdichtet, diese letzten Überreste des alten Dorfkerns zu eben diesem Stadtteilzentrum zu profilieren.
Sanierung kostete 3,2 Millionen Euro
2005 ließ die Stadt bereits einen Flügel des 1851 gebauten und inzwischen denkmalgeschützten Dreiseithofes sanieren. Dort befinden sich Palitzschmuseum und Teile der Jugendkunstschule. Später beauftragte die Stadt das Planungsbüro „L 10 Architekten“ mit einem Konzept für das Gesamtensemble, in das auch Anwohner-Vorschläge mit eingeflossen sind.
Von Ende 2022 bis Oktober 2024 sanierten Arbeiter den zweiten Hof-Flügel und bauten ihn zum Bürgerhaus um. Sie entkernten das Gebäude, erneuerten Fundamente, Dach und Zwischendecken und bauten das Dachgeschoss aus. Zwei Treppenhäuser kamen neu hinzu. Eingebaut wurden außerdem Sanitäreinrichtungen, ein Aufzug, moderne Haustechnik sowie neue Elektrik, berichtet die Stadtverwaltung. Insgesamt kostete das rund 3,2 Millionen Euro. Einen Teil der Gelder finanzierte die Stadt selbst, ein anderer Teil stammte aus Städtebaufördermittel des Programms „Soziale Stadt“.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: LHD, Oiger-Archiv, Wikipedia
Ihre Unterstützung für striesen-oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!