
Die 3D-Visualisierung zeigt den geplanten kompletten Verlauf der Radroute Ost vom Stadtzentrum bis zum alten Laubegaster Elbarm. Grafik: Straßen- und Tiefbauamt
Morgen will Dresdner Verwaltung die Johannstädter in Bürgerversammlung informieren
Johannstadt, 28. Juni 2023. Im Juli startet der Westausbau der „Radroute Ost“ in Johannstadt. Bis in den Oktober 2023 hinein werden dafür Arbeiter die Strecke zwischen Stresemannplatz über die Comeniusstraße bis zum Straßburger Platz in eine Abfolge von Vorfahrts-Fahrradstraßen verwandeln. Über die konkreten Pläne und was sich dadurch für Anwohner insbesondere an der Comeniusstraße ändert, will die Stadtverwaltung Dresden morgen bei einer Bürgerversammlung in der Aula der Berufsschule „Bau und Technik“ an der Güntzstraße 3 informieren.

Das Archivfoto zeigt Baubürgermeister Stephan Kühn (rechts), seine Radbeauftragte Paula Scharfe und Gerd Jarosch (links) vom Straßentiefbauamt im Herbst 2022, als sie an der Ecke von Junghans- und Glashütter Straße das Mittelstück der Radroute Ost freigegeben haben. Foto: Heiko Weckbrodt
Mittelstück der Radroute ist fertig
Im vergangenen Jahr hatte die Stadt bereits das Mittelstück der „Radroute Ost“ eingerichtet. Sie endet derzeit in landwärtiger Richtung an der neu beampelten Kreuzung von Kipsdorfer und Altenberger Straße und in stadtwärtiger Richtung am Stresemannplatz. Die dafür genutzten Nebenstraßen sind nun größtenteils vorfahrsberechtigte Vorrangstraßen für den Fahrradverkehr. An einigen Stellen wie etwa an der Schlüter- und Bergmannstraße werden die Fahrradstraßen jeweils durch besagte Hauptstraßen unterbrochen. Die Kreuzungen wurden allerdings so umgestaltet, dass sie für Radler leichter zu queren sind.
Parkplätze fallen an Comeniusstraße weg
Ähnliches ist nun gen Innenstadt geplant: Die Radler werden dann vom Stresemannplatz über die Henzestraße in die Comeniusstraße eingefädelt. Die wird zur Vorfahrtsstraße, verliert aber zahlreiche Parkplätze. Grund: Fahrradstraßen müssen nach den gesetzlichen Vorgaben etwa 4,50 Meter breit sein, daher will die Stadt an der Comeniusstraße die Quer- in Längsparkplätze umwandeln. Außerdem kosten auch die ummarkierten Kreuzungen jeweils einige Stellplätze. Ein paar Ersatz-Parkplätze entstehen derzeit an der benachbarten Hähnelstraße.

Die Karte zeigt den zeitlichen Ablauf für die Verlängerung der Radroute Ost in Dresden-Johannstadt. Karte: Straßen- und Tiefbauamt
Neue Ampel an Fetscherstraße und Schlenker an Canalettostraße folgen im Herbst
Zuletzt folgen im Herbst 2023 noch eine neue Ampel, die den Radverkehr über die Fetscherstraße erleichtern soll, sowie ein Schlenker vor dem Einkaufskomplex SP1: Bisher können nur Straßenbahnen und Fußgänger das Endstück der Canalettostraße gen Stübelallee passieren. Geplant ist, dort künftig die stadtwärtigen Radler von der Radroute Ost auf die Fahrradwege der Stübelallee einzufädeln, so dass sie von dort weiter über den Radweg an der Grunaer und Wilsdruffer Straße bis zum Altstadtkern gelangen können. In der Gegenrichtung ist eine Linksabbiegerreglung von der Stübelallee gen Radroute Ost vorgesehen.
Auch Raser haben Radroute für sich entdeckt
Die bisher realisierten Teile der Radroute Ost sind recht beliebt unter Fahrradfahrern, bergen aber auch Konfliktstoff: Durch den Umbau sind Parkplätze für Anwohner weggefallen und an der Altenberger Straße wird der Verkehr kurz vor der Kreuzung mit der Schandauer Straße nun noch einmal zusätzlich ausgebremst. Andersherum haben auch viele Auto- und Kleintransporter-Fahrer erkannt, dass die Radroute Ost de facto eine lange Vorfahrtsstraße ist. Viele von ihnen nutzen seither mit hohem Tempo diese ampelfreie Alternativ-Strecke zur vielbeampelten Schandauer Straße.
Landwärtiger Fahrradstraßen-Ausbau ruht, bis Ostmagistrale saniert ist
Für das letzte, landwärtige Teilstück der Radroute Ost, die über die Kipsdorfer Straße schließlich bis zum Schulcampus Tolkewitz und zum alten Laubegaster Elbarm führen soll, gibt es übrigens noch keine ganz konkreten Baupläne. Und das liegt wieder mal daran, dass alles mit allem zusammenhängt: Hier wollen die Planer nämlich abwarten, bis das letzte Stück der „Ostmagistrale“ saniert ist. Dieser Abschnitt beginnt an der Wehlener Straße, führt über die Alttolkewitz und dann weiter über die Österreicher Straße. Vorgesehen ist, den Umbau Anfang 2024 zu beginnen und bis Ende 2025 abszuschließen. „Zuvor muss die geplante Umleitungsstrecke hergerichtet und eine provisorische Fahrbahn durch den alten Elbarm gebaut werden“, hat die Stadtverwaltung bereits angekündigt. Und da wird eben die Kipsdorfer Straße als Umleitungsstrecke gebraucht.
Auch dafür soll es eine Anwohnerversammlung geben. Die ist für den 3. Juli 2023 von 18 bis 20 Uhr in der Aula des Gymnasiums Tolkewitz, Wehlener Straße 38, angesetzt.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: LHD, Oiger-Archiv

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