Riesige Matheblume blüht bald in Pillnitz

So etwa soll die Blume der Mathematik in einem der Heckengärten in Dresden-Pillnitz wirken. Visualisierung: TUD-GMV

So etwa soll die Blume der Mathematik in einem der Heckengärten in Dresden-Pillnitz wirken. Visualisierung: TUD-GMV

Skulptur „La Fleur Mathématique“ ist Machbarkeitsstudie, Bambus-Versuch und Kunst zugleich

Pillnitz, 18. Juli 2023. Eine 4,50 Meter große und 750 Kilogramm schwere Mathematik-Blume entfaltet sich ab Freitag im Schlosspark in Dresden-Pillnitz: Die Bambusskulptur „La Fleur Mathématique“ entsteht unter der Regie von Prof. Daniel Lordick von der TU Dresden. Besucher können das organische Kunstwerk vom 21. Juli bis 31. Oktober 2023 besichtigen, teilte die Technische Universität Dresden (TUD) mit.

Mathematisches Modell aus einem nachwachsendem Baustoff

„Vordergründig handelt es sich bei der Skulptur um ein physisches mathematisches Modell der sogenannten Dini-Fläche“, heißt es in einer Ankündigung der „Arbeitsgruppe Geometrische Modellierung und Visualisierung“ (GMV) an der Technischen Universität Dresden. „Die Fläche mit konstanter negativer Krümmung und charakteristischen Flächenkurven ist beispielhaft in Bezug auf gewisse geometrische Eigenschaften, die für die ökonomische Herstellung leistungsfähiger und leichter Tragstrukturen nützlich sind. Außerdem trägt die Skulptur ein sogenanntes Tschebyscheff-Netz. Formal ähnelt die Dini-Fläche einer Blüte. Das Material Bambus wurde insbesondere aufgrund seiner Nachhaltigkeit und strukturellen Tragfähigkeit gewählt.“

Forscher experimentieren mit doppelt gekrümmten Strukturen im Bauwesen

Schöpfer Lordick sieht mehrere Dimensionen der Mathe-Blume: „Im Grunde handelt es sich um eine Machbarkeitsstudie, einen sogenannten Demonstrator, für die Anwendung mathematischer Prinzipien im Bauwesen“. Die Bambusskulptur liefere einen wichtigen Beitrag zum Forschungsprojekt „Schalungsfreie Fließfertigung adaptiver Tragstrukturen aus variablen Rahmenelementen“ (ACDC), dass sich auf Entwicklung doppelt gekrümmten Flächen in Modulbauweise fokussiert. „Außerdem wird mit der Skulptur der Einsatz von Bambus als schnell nachwachsendem Material für die Herstellung einer möglichst exakten konstruktiven Form erprobt. Nicht zuletzt ist die Skulptur aber auch ein Statement an der Schnittstelle von Wissenschaft und Kunst, ein kultureller Beitrag mit vielschichtigen Anspielungen.“

Entstanden ist die Skulptur während der internationalen Sommerschule AMBS („Architectural Math for Bamboo Structures“) an der TU Dresden und in Kooperation mit der „École Nationale Supérieure d‘Architecture Paris-Malaquais“ (ENSAPM).

Quelle: TUD

Grafik: M. Arndt
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