Grünanlage an der Haydnstraße kostete 650.000 Euro und brauchte 20 Jahre Anlauf
Striesen, 28. September 2024. Nach 20-jährigen Anlauf haben die Stadt Dresden und das „Kaufland“ nun endlich den neuen Volkspark an der Haydnstraße in Striesen eingeweiht. Herzstück der 5000 Quadratmeter großen und 650.000 Euro teuren Grünanlage hinter dem Einkaufszentrum ist der Spielplatz „Kapseln, Schoten und Hülsen“ – so benannt nach den organischen Formen der Spielgeräte.
Angst vor Zerstörern bleibt
„Im überwärmten und mit öffentlichen Parkanlagen und Spielplätzen unterversorgten Stadtteil Striesen ist ein wunderbarer Treffpunkt für alle Generationen mit viel Grün und zahlreichen Spielmöglichkeiten entstanden“, betonte Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen (Grüne). Entstanden sei hier ein „wunderschöner Art“. Generell gebe es in Striesen und Blasewitz noch viel zu wenige öffentliche Grünflächen und Spielplätze. Der Blasewitzer Stadtbezirks-Amtsleiter Christian Barth und Beirätin Agata Reichel-Tomczak wünschen sich nun ganz besonders, dass der neue Park und Spielplatz nicht gleich wieder von Vandalen zerstört wird.
Von Klettern und matschen bis Pingpong
Der frisch eröffnete Park kann sich in der Tat sehen lassen: Zwischen älteren Bäumen, die auch früher schon dort standen, sind Wiesen, ein kleiner Hügel, Bänke, Fahrradbügel und zur Spenerstraße hin eine Calisthenics-Anlage, ein Trampolin, eine Seilbalancier-Anlage („Slackline) und Tischtennisplatte entstanden. Zur Tittmannstraße hin hat die Colditzer Firma „Naturholz Kästner“ einen Kinder-Spielplatz mit schoten- und hülsenförmigen Holz-Klettergerüsten, Rutsche, Hängematte, Pumpe, Wasser- und Matschspielen aufgebaut. Auch haben Gärtner sieben zusätzliche Bäume, 19 Solitärsträucher, 1238 Kleinsträucher, 1362 Stauden, Bodendecker und Gräser gepflanzt sowie rund 6450 Blumenzwiebeln gesteckt. Demnächst wollen Schüler vom Nexo-Gymnasium an der Haydnstraße noch ein Insektenhotel einrichten.“
Stadtbezirk Blasewitz ist Haupt-Financier
Finanziert und über Dekaden hinweg geplant und schließlich durchgeboxt wurden Park und Spielplatz durch den Stadtbezirksbeirat Blasewitz, die Stadtverwaltung und das benachbarte „Kaufland“. Das Projekt hatte sich vor allem so lange hingezogen, weil die Flächen dort teils der Kommune, teils der Handelsgesellschaft, teils anderen privaten Eigentümern gehörten. Nach und nach konnte die Stadt Dresden schließlich das nötige Land erwerben und umgestalten. Auch organisierte sie für den Gemeinschaftsgarten „Strieskanne“, der sich zeitweise auf dem Areal befand, ein neues Grundstück an der Geisingstraße. Insgesamt steckte der Stadtbezirk Blasewitz rund 552.000 Euro aus seinem Stadtteil-Fonds in das Vorhaben. Weitere 13.000 Euro steuerte das Stadtgrünamt zu.
Manager träumt von ähnlichen Parks hinter allen Kaufland-Einkaufszentren
Außerdem kamen 85.000 Euro vom „Kaufland“, das auch das Insektenhotel bezahlt und einen Kooperationsvertrag für die Grünanlage mit der Stadt abgeschlossen hat. „Vielleicht wird das künftig auch woanders Teil unserer Standortkonzepte“, sinnierte „Kaufland“-Manager David Sawall: „Für jedes Kaufland ein Park.“
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Vor-Ort-Besuch, Auskünfte LHD, Kaufland, SBB Blasewitz, Oiger-Archiv, Wikipedia
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