Dresden prüft mehr Hochwasserschutz für Blasewitz und Seidnitz

Zwischen Blasewitz-Grunaer-Landgraben und der alten F6-Zigarettenfabrik soll ein Spielplatz entstehen. Foto: Heiko Weckbrodt

Blasewitz-Grunaer-Landgraben nahe der Brücke Schandauer Straße. Foto: Heiko Weckbrodt

Polder in Reick soll Grunaer Landgraben bei Jahrhundertflut entlasten

Blasewitz/Seidnitz/Reick, 14. Dezember 2022. Zwei Dekaden nach der Jahrhundertflut vom August 2002 hat sich der Hochwasserschutz in Dresden wesentlich verbessert. Das haben das Dresdner Umweltamt und Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) im neuen Fachbericht „20 Jahre nach der Flut“ eingeschätzt. Nachdem vor allem das Land und die Kommune den Altstadtkern, Gohlis, das Weißeritzbett und weitere Teile der Stadt abgesichert haben, sind allerdings weitere Vorhaben immer noch offen oder zumindest nicht abgeschlossen. Dazu gehören der viel umstrittene Flutschutz in Laubegast, aber auch Hochwasser-Schutzprojekte in Blasewitz, Seidnitz und Reick. Das geht aus dem Bericht sowie einer Rathaus-Mitteilung hervor.

Vor allem niedrige Brücke an der Schandauer Straße gilt als gefährdet

So empfiehlt das Umweltamt beispielsweise, einen Flutpolder mit 10.000 m³ Fassungsvermögen für den Koitzschgraben in Reick zu bauen. Solch ein eingedeichtes, naturnahes Becken könnte bei einem Jahrhundert-Hochwasser die Abflussmengen dort vermindern, wo aus dem Koitzschgraben der Blasewitz-Grunaer Landgraben wird. Damit wollen die Experten vor allem auch die Brücke entlasten, die in Höhe der Schandauer Straße den Landgraben überquert: Bei extremen Regenmengen und Pegelständen wäre der Abstand zwischen Bachoberfläche und Brückenunterkante nur sehr gering.

Auch Flutschutz an Enderstraße und Goetheallee steht zur Debatte

Darüber hinaus sei zu prüfen, ob und welche Flutschutzbauten an der Enderstraße möglich und sinnvoll sind, rät das Umweltamt in seinem Bericht. Dies könne womöglich den Hochwasserschutz für Seidnitz verbessern. Zur Erinnerung: Beim Sommer-Hochwasser 2002 hatten sich der alte Elbarm und die Dobritzer Kiesgruben fast bis ans Seidnitzcenter ausgedehnt.

Auch für das elbnahe Areal zwischen Käthe-Kollwitz-Ufer und Goetheallee in Blasewitz empfehlen die Planer, mögliche Hochwasserschutz-Vorkehrungen zu prüfen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Bericht Umweltamt, LHD, Ratsinfo

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Grafik: M. Arndt
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