Der Stadtbezirksbeirat gibt den Technischen Sammlungen dafür 47 000 Euro. Direktor Schwarz will dafür mehr Stadtteil-Angeboten Platz bieten.
Striesen, 2. Januar 2020. Die Technischen Sammlungen Dresden (TSD) an der Junghansstraße in Striesen können im kommenden Jahr ihren großen Veranstaltungssaal neu bestuhlen: Der zuständige Stadtbezirks-Beirat Blasewitz hat Museumsdirektor Roland Schwarz dafür nun 47 000 Euro bewilligt. Schwarz versprach den Beiräten im Gegenzug, dass der Emanuel-Goldberg-Saal und das ganze Museum in Zukunft stärker als bisher auch für lokale Veranstaltungen der Striesener, der Blasewitzer und anderer Anwohner genutzt werden könne.
Etwa ein Fünftel der Besucher kommt aus dem Stadtbezirk
In den vergangenen Jahren haben die TSD nicht nur an internationaler Ausstrahlung gewonnen, sondern profilierten sich auch als Familientreffpunkt und kulturelles Zentrum für den Stadtbezirk – wobei es da noch Reserven gibt. Das Museum bietet beispielsweise Löt- und Bastelkurse für Kinder an, zeigt alte Filme im Museumskino, richtet das Turmfest und etwa 160 weitere Veranstaltungen pro Jahr aus. Rund 15 0000 bis 20 0000 der etwa 95 000 Besucher in diesem Jahr kamen aus den Viertel rings um die ehemalige Kamerafabrik. Aber: „An vielen Abenden steht unser Haus leer“, räumte Schwarz ein. „Das wollen wir ändern.“ Nach den Museumszeiten könnten örtliche Vereine, Chöre oder auch der Stadtbezirks-Beirat die Räume nutzen.
TSD-Direktor will Veranstaltungsprogramm ausweiten
Dabei helfen soll auch der aus dem Blasewitzer Stadtbezirks-Etat genehmigte Stuhl-Zuschuss. „Die Technischen Sammlungen Dresden erweitern in den kommenden Jahren ihr Veranstaltungsprogramm“, heißt es in der Vorlage von Stadtbezirksamtsleiter Christian Barth. „Geplant sind neben Dialogveranstaltungen zu wissenschaftlichen Themen, Kultur und Bildungsprogrammen vermehrt auch stadtteilbezogene Veranstaltungen. Voraussetzung dafür ist die Ausstattung des Emanuel-Goldberg-Saals mit 200 Stühlen.“
Goldberg-Saal nach früheren Generaldirektor von Zeiss Ikon benannt
Daher möchte der Direktor die alten Stühle im Emanuel-Goldberg-Saal ersetzen, die überaltert sind und nicht mehr heutigen Veranstaltungs-Vorschriften entsprechen. Die neuen Stühle sollen dem Museums-Ambiente besser entsprechen und müssen auch verkettbar sein, wie von der Versammlungsstättenverordnung gefordert. Der Saal ist etwa 400 Quadratmeter groß. Er befindet sich in der fünften Etage der Industriekomplexes, in dem sich erst die Ernemann-Werke befanden, dann Zeiss Ikon und der VEB Pentacon und seit der Wende die TSD. Benannt ist der Saal nach dem früheren Generaldirektor der Zeiss Ikon AG, den die Nazis im April 1933 aus seinem Büro entführt und zur sofortigen Emigration gezwungen hatten. Goldberg starb 1970 in Israel.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: LHD, Stadtbezirksbeirat Blasewitz, Interview Schwarz, TSD, Wikipedia
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