Findlingsbrunnen Altgruna wird saniert

Der Findlingsbrunnen Altgruna muss saniert werden. Foto: Heiko Weckbrodt

Blasewitzer Beiräte geben 30 000 Euro für Planung

Gruna. Der Findlingsbrunnen in Dresden-Altgruna ist inzwischen an die drei Jahrzehnte alt und braucht dringend einige Reparaturen. Da die Stadt dafür bisher kein Geld locker gemacht hat, will nun der Stadtbezirksbeirat Blasewitz zumindest die Planungskosten für die Brunnensanierung übernehmen: Das Gremium genehmigte dafür 30 000 Euro aus seinem Stadtbezirks-Förderetat.

Die Rekonstruktion folgt 2021

Zwar regte sich im Beirat auch etwas Ärger darüber, Planungskosten zu übernehmen, die eigentlich das Rathaus bezahlen müsste. Aber letztlich setzte sich der pragmatische Wunsch durch, die Brunnensanierung etwas zu beschleunigen. Denn dass der Stadtrat eher oder später rund 100 000 Euro für die Sanierung gibt, ist absehbar. Wenn aber 2020 schon alles durchgeplant ist, könnten die Bauarbeiter 2021 den Brunnen rekonstruieren und wohl noch im selben Jahr wieder in Betrieb nehmen.

Asymmstrische Findlinge als Gegenpunkt zur Geometrie Plattenbauten

Der Findlingsbrunnen auf der Freifläche zwischen Zwingli- und Rosenbergstraße gilt längst als ein natürliches Zentrum des Stadtviertels – das dortige „Brunnenfest“ gilt meist als das Ereignis des Jahres im Stadtteil. Die ersten Pläne für den Brunnen gehen bis auf die frühen 1980er zurück. Damals entstand rings um den verschwundenen Dorfteich von Altgruna ein Plattenbauviertel, in das auch der größe Intershop der Stadt einzog. Das Wohnumfeld ähnelte zunächst allerdings eher einer Baustelle als einem Stadtteilzentrum. Deshalb entwarf der Dresdner Bildhauer Eberhard Wolf für die Freifläche zwischen den Neubauten einen Brunnen, den er „mit großen Findlingssteinen aus Braunkohletagebauen der Lausitz sowie in Kiesgruben der Umgebung von Dresden“ bestückte, wie der Stadtwiki Dresden zu entnehmen ist. Wolf habe damit einen asymmetrischen Kontrapunkt zur strengen Kubatur der Plattenbauten ringsum setzen wollen.

Gebaut und eingeweiht wurde der Brunnen dann aber erst kurz nach der Wende, im Jahr 1991. Die damals verwendete Mixtur aus DDR- und West-Materialien sowie -Technik fordert inzwischen ihren Tribut: Die Wasseranlage muss erneuert werden, auch das steinerne Becken ist zu überholen. Wenn alles klappt wie gedacht, könnte der Brunnen im Sommer 2021 wieder sprudeln.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Vor-Ort-Recherche, Stadtbezirks-Beiratssitzung, Stadtwiki Dresden

Grafik: M. Arndt
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