
Noch Baustelle, aber eigentlich schon fertig: Ab 15. November 2025, 18 Uhr, rollen auf der Österreicher Straße in Dresden-Laubegast auch legal wieder die Autos. Foto: Heiko Weckbrodt
42 Millionen Euro teure Bauarbeiten ein Monat vorfristig abgeschlossen
Tolkewitz/Laubegast, 14. November 2025. Nach zweijähriger Generalsanierung öffnet das Straßen- und Tiefbauamt Dresden das letzte Stück der Ostmagistrale in Tolkewitz und Laubegast wieder für Autos und Fahrräder. Die Straßenbahnen folgen am Montag und rollen dann wieder durchgängig über die Wehlener und Österreicher Straße. „Eine tolle Leistung“, lobte sich Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) die Bauarbeiter, die für die 42 Millionen Euro teure Umbauten an Fahrbahnen und Straßenbahngleisen einen Monat weniger Zeit brauchten als zunächst geplant.
„Vielen Anwohnern fällt jetzt ein Stein vom Herzen.“
Christian Barth, Stadtbezirks-Amtsleiter Blasewitz
Laden-Umsätze um bis zu 80 % geschrumpft
Darüber freuen können sich ganz besonders die Ladenbesitzer, Bäcker und anderen Gewerbetreibenden zwischen Schlömilchstraße in Tolkewitz und dem Abzweig gen Leuben: Ihnen fiel während der langen Vollsperrung viel Laufkundschaft weg. Im Schnitt büßten sie ein Drittel bis die Hälfte der früher üblichen Umsätze ein, berichtet der Leubener Stadtbezirks-Amtsleiter Jörg Lämmerhirt. „Bei manchen waren es sogar bis zu 80 Prozent“, erzählt er. „Vielen Anwohnern fällt jetzt ein Stein vom Herzen“, ergänzt sein Amtskollege Christian Barth aus dem Stadtbezirk Blasewitz.

Letzter Schliff mit dem Schienenputzer, bevor am Montag auch die Straßenbahnen auf der Österreicher Straße wieder fahren. Foto: Heiko Weckbrodt
Letzter Teil des Sanierungs-Großprojektes Ostmagistrale
Dahinter steckte letztlich ein Großprojekt, das die Stadt Dresden über viele Jahre hinweg beschäftigt hatte: Peu à peu sanierten Arbeiter die insgesamt neun Kilometer lange Ostmagistrale zwischen dem Serumwerk und Altlaubegast. Nach Schandauer Straße, Wehlener Straße und Fetscherplatz knöpften sich die Bauleute zuletzt den 1,9 Kilometer langen Abschnitt vom Schulcampus Tolkewitz bis zur Kreuzung von Österreicher und Leubener Straße vor: Sie sanierten ab dem Frühjahr 2024 die Fahrbahn, legten neue Straßenbahngleise, verbreiterten die Fußwege und kennzeichneten streckenweise auch neue Fahrradstreifen, verlegten zudem allerlei Kabel, Leitungen und Ampeln.

Letzter Schliff mit dem Schienenputzer, bevor am Montag auch die Straßenbahnen auf der Österreicher Straße wieder fahren. Foto: Heiko Weckbrodt
Für die Autofahrer hat sich außer einer besseren Fahrbahn nichts verbessert, dafür aber für die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und die Radler: Die DVB können nun die neuen, breiteren Stadtbahnwagen auf der Strecke einsetzen. Und die Fahrradfahrer haben bis zum Wasserwerk neue Angebotsstreifen bekommen, dürfen streckenweise auf den nun verbreiterten Gehwegen fahren. Und weil vieler dieser Arbeiten späte Reparaturen der Flutschäden aus dem Jahr 2013 waren, hat Dresden dafür auch ordentlich Zuschüsse bekommen: Nur 8,8 Millionen musste die Stadt selbst finanzieren, weitere vier Millionen Euro die Verkehrsbetriebe, den großen Rest steuerten Bund und Land bei.
Wie geht es nun weiter?
Die Generalsanierung der Ostmagistrale ist nun erst mal abgeschlossen. Übers Wochenende säubern und testen die DVB noch die neuen Schienen und Fahrleitungen, bereits ab Samstagabend dürfen bereits wieder die Autos rollen. Am Montagmorgen gegen 6 Uhr verschwinden die Umleitungsschilder und Stadt macht dann auch die provisorische Alternativstraße durch den alten Elbarm Laubegast dicht, kündigt Leiterin Simone Prüfer vom Straßen- und Tiefbauamt an. Anschließend reißen Arbeiter diese Interimsstraße komplett weg. Im Frühjahr 2026 wollen Kühn und Prüfer dann Bautrupps losschicken, die die während der Umleitungszeit heruntergefahrenen Nebenstraßen im den Wohngebieten reparieren.
Stadt verlängert 2026 die Radroute Ost
Im Laufe des Jahres 2026 kommt dann die Kipsdorfer Straße an die Reihe: Sie wird im letzten Teilstück zwischen Altenberger Straße und Schulcampus Tolkewitz in eine Fahrradstraße verwandelt – und komplettiert damit dann die Radroute Ost.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Auskünfte Kühn, Prüfer, Lämmerhirt, Barth und Lars Seiffert (DVB-Vorstand), Oiger-Archiv, Vor-Ort-Besuch

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