Seidnitz, 7. Mai 2024. Die hölzerne Grundschule am Schilfweg in Dresden-Seidnitz bekommt den „Sächsischen Holzbaupreis 2023“ erster Klasse. Das geht aus Mitteilungen des sächsischen Regionalministeriums und der Stadt Dresden hervor.
Baubürgermeister Donhauser sieht das als Bestätigung für Innovationskurs
„Wir sind stolz darauf, dass der Schulneubau der 33. Grundschule diesen bedeutenden Preis erhalten hat“, kommentierte der Dresdner Schulbürgermeister Jan Donhauser (CDU) die Auszeichnung. „Es bestätigt unseren Einsatz für nachhaltige Entwicklung und innovative Bildungsinfrastruktur in Dresden.“ Hintergrund: Neben dem Holzbau unterstützt die Stadt auch andere neue Technologien im Schulbau. Dazu gehören beispielsweise auch Turnhallen und Schulen aus leichten Carbonbeton.
DDR-Plattenbauschule durch neue Schule aus Holzmodulen ersetzt
Auf dem Areal am Schilfweg befand sich früher eine verschlissene DDR-Plattenbauschule, die zuletzt durch die Volkshochschule (VHS) genutzt worden war. Nachdem die VHS ins Stadtzentrum umgezogen war, riss die Stadt den Altbau ab und ließ dort von Sommer 2021 bis Herbst 2022 für rund 18,9 Millionen Euro und aus 2500 Kubikmetern Holz eine Grundschule errichten. Sie überzeugte die Jury vor allem mit ihrer nachhaltigen und effizienten Modulbauweise: „Die meisten Bauteile sind gefügt und nicht verklebt“, heißt es in der Würdigung. „Die Module und Materialien lassen sich voneinander trennen, wiederverwenden oder recyceln, wenn das Schulgebäude einmal abgebaut werden sollte. Die dreidimensionalen Raummodule wurden seriell unter Werkstattbedingungen gefertigt. Durch den hohen Vorfertigungsgrad konnte die Bauzeit für den Hochbau auf neun Monate reduziert werden.“
Weiter Auszeichnungen für Projekte in Chemnitz, Leipzig und Lausitz
Neben der erstplatzierten Grundschule in Seidnitz vergab die Jury weitere Holzbau-Preise und Anerkennungen für eine Sporthalle in Chemnitz, das Deutsche Biomasse-Forschungszentrum in Leipzig, den Neubau der Neuapostolischen Kirche in Dresden sowie für ein Wohnhaus in Klein Partwitz im Lausitzer Seenland.
Regionalminister verweist auf „überzeugende architektonische und baukonstruktive Lösungen“
„Der Holzbaupreis zeigt auf hervorragende Weise, welche überzeugenden architektonischen und baukonstruktiven Lösungen mit diesem besonderen und einheimischen Baustoff möglich sind“, lobt der sächsische Regionalminister Thomas Schmidt (CDU), der sich schon seit längerem für diese Bauweise einsetzt. „Das Bauen mit Holz hat in Sachsen eine lange Tradition. Gleichzeitig entwickelt es sich ständig fort. Gerade heute, wo es um nachhaltige, umweltfreundliche und bezahlbare Baustoffe geht, liegen im Bauen mit Holz große Chancen.“
Der Landesinnungsverband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes für Sachsen hatte den sächsischen Holzbaupreis ausgelobt. Eine Fachjury bewertet die Bewerber und entscheidet dann über die Preisträger. Mit dieser Auszeichnung wollen Handwerker, Forscher und Politiker den nachwachsenden Baustoff Holz fördern und zeigen, welche nachhaltigen, raschen und besonderen architektonischen Lösungen damit möglich sind.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: SMR, LHD, Oiger-Archiv, Landesinnungsverband des Zimmerer- und Holzbaugewerbes Sachsen
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