Baugenehmigung für Wasserski in Dresden-Leuben

Auch die Belange der Wasservögel möchten bei einem Kompromiss für die Kiesgruben in Leuben bedacht sein. Archivfoto: Heiko Weckbrdt

Wasserski auf der Kiesgrube in Dresden-Leuben. Archivfoto: Heiko Weckbrdt

Saisonstart für 2024 bleibt aber weiter ungewiss

Leuben, 19. April 2024. Der Betreiber der Wasserski-Anlage auf der Kiesgrube Leuben hat eine Baugenehmigung für einen neuen Service-Trakt bekommen. Das hat die Stadtverwaltung Dresden mitgeteilt.

Umkleide-Container und Kiosk dürfen nicht im Landschaftsschutzgebiet bleiben

Demnach könnten die Container, in denen sich bisher Toiletten, Umkleidekabinen und ein Kiosk für die Wasserski-Fahrer befinden, auf ein kommunales Grundstück rund 70 Meter weiter umziehen. „Für den jetzigen Standort, der im Landschaftsschutzgebiet ,Dresdner Elbwiesen und Elbaltarme’ liegt, ist keine Baugenehmigung möglich“, hieß es von der Stadt. Das hatte sich Betreiber Martin Riedel eigentlich gewünscht.

Verwaltungsrichter griffen durch

Die Zukunft der Wasserski-Anlage an der stillgelegten Kiesgrube gilt seit geraumer Zeit als ungewiss. Denn das Oberverwaltungsgericht Bautzen hatte die Containerbauten für die Wasserski-Anlage im Landschafts-Schutzgebiet de facto verboten. Seitdem ringen Investor und Stadt um eine Lösung. Erst gestern hatte die CDU-Stadtratsfraktion einen Eilantrag dazu vorgestellt. Der zielt darauf, dass die Stadt die Saison 2024 für die „Wasserski- und Wakeboard-Anlage im Kiessee Leuben“ sicherstellen soll. „Ich erwarte, dass die Stadtverwaltung ihre Spielräume ausnutzt“, erklärte die Fraktionsvorsitzende Heike Ahnert. „Die Saison muss sofort beginnen. Dass dies möglich ist, haben die guten Gespräche gezeigt. Jetzt muss endlich gehandelt werden, sonst fällt die Wasserski-Saison 2024 ins Wasser.“

30.000 Gäste im Jahr 2023

Die Christdemokraten verweisen auf die große Popularität der Anlage: Diese habe im Jahr 2023 rund 30.000 Gäste angezogen, darunter auch deutsche Wakeboard-Meister und andere Spitzensportler. Der eigentlich geplante Saisonstart zu Ostern 2024 sei allerdings ins Wasser gefallen. Und der Umzug 70 Meter weiter sichere per se noch nicht einen Saisonstart: „Der Neubau wird einige Monate in Anspruch nehmen“, heißt es im Eilantrag: Das Grundstück müsse vorbereitet, Medien und Technik verlegt und ein neuer Container bestellt werden. Ein erhebliches Problem stelle der notwendige Umbau der Steuerung des Wasserskiliftes dar. „Ein Wegrücken des Technikcontainers führt dazu, dass sich die Wege verlängern. Hier muss der Hersteller zunächst prüfen, ob und inwie weit dies überhaupt technisch möglich ist, da sich die Druckleitung für den Kompressor der Magazinpneumatik verlängert… Wenn sich nach entsprechender Prüfung herausstellt, dass eine Verlängerung der Leitungen aus technischen Gründen nicht möglich ist, müsste eine neue Steuereinheit direkt auf dem Mast montiert werden.“

Stadt rechnet mit Lösung noch im April

Die Stadtverwaltung wiederum will aber die nun erteilte Bauerlaubnis als Signal verstanden wissen: „Mit der Genehmigung des neuen Standortes ist die Option gegeben, den Betrieb auch in den kommenden Jahren fortzusetzen“, betonten die Verwaltung. „Aktuell laufen zwischen der Landeshauptstadt Dresden und dem Betreiber weiterhin Gespräche über den genauen Zeitpunkt des Umzugs und die Betreibung der Anlage in dieser Saison.“ Eine Entscheidung sei noch im April zu erwarten.

Die beiden Seen in Leuben waren nach jahrzehntelangem Kiesabbau entstanden und wurden schon zu DDR-Zeiten als Badestellen genutzt. Nach der Wende war ständig umstritten, ob und wie das Baden dort – jenseits der Macht des Faktischen – erlaubt werden könnte. Zudem gehört ein Großteil des Areals einer Erbengemeinschaft, ein anderer Teil der Stadt und große Abschnitte sind als Landschaftsschutzgebiet gekennzeichnet. Die Stadt und Investor Riedel hatten dennoch angenommen, dass eine rechtskonforme Wasserski-Anlage dort möglich ist – bis das Oberverwaltungsgericht anders entschied.

Autor: hw

Quellen: LHD, CDU Dresden

Grafik: M. Arndt
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