Stadtbezirksamtsleiter hält Einigung mit Erben in naher Zukunft für möglich
Leuben, 28. September 2021. An den Leubener Kiesseen wir das bereits jahrzehntelang praktizierte Baden womöglich in naher Zukunft legalisiert. Das hat Stadtbezirks-Amtsleiter Jörg Lämmerhirt auf Oiger-Anfrage eingeschätzt.
Steilufer werden allerdings gesperrt
„Wir werden eine Lösung finden, dass man dort baden kann“, prognostizierte er. Allerdings sei jetzt schon absehbar, dass auch Einschränkungen insbesondere für die Nacktbader am Nordwestufer kommen werden: Wenn ein Kompromiss mit den Grundstückserben gefunden werde, dann laufe der auf legale Bademöglichkeiten am Südostufer, also am Uferstück parallel zur Leubener Straße hinaus. Das Baden an den Steilufern hingegen werde noch ausdrücklicher als bisher verboten. Denn dort sind über die Jahrzehnte hinweg schon zahlreiche tödliche Badeunfälle passiert. Außerdem erscheint es wenig wahrscheinlich, dass sich die Stadt mit allen Erben, denen die verschiedenen Teile des Kiesgrubenareals gehören, verständigen kann. Dagegen müsse am Flachufer nur mit zwei Erben ein Konsens gefunden werden, informierte Lämmerhirt. Er hält eine Einigung mit diesen Parteien auch für realistisch. Zu klären ist dabei beispielsweise, wer für Bade-Unfälle haftet – diese Haftung könnte die Stadt an sich ziehen -, wer die Abfälle und Grillreste beseitigt, die einige Badefreunde und Grillparty-Teenager leider immer wieder hinterlassen, sowie weitere Punkte.
Konflikte ziehen sich seit Jahrzehnten hin
Schon seit langer Zeit gibt es Diskussionen um die Kiesgruben zwischen Kleinkartenparzellen, Pirnaischer Landstraße, Salzburger und Leubener Straße: Bereits zu DDR-Zeiten, als noch die Kiesbagger dort standen, gingen viele zum Nacktbaden dorthin. Auch Angler und Taucher frequentieren die beiden Seen. Jahre nach der Wende entstand in der südlichen Grube eine Wasserski-Anlage. Im Laufe der Jahre kam es immer wieder zu Konflikten zwischen Badenden, Anglern, Tauchern, Wasserski-Fahrern, Enten, Schwänen und nicht zuletzt den Grundstückserben, die das Baden immer wieder vergeblich untersagt hatten.
Projekt „Blaues Band“
Womöglich sind Kompromisse im Zuge des städtischen Langzeitprojektes „Blaues Band“ möglich. Denn geplant ist, den Geberbach, der sich an den Kiesgruben mit dem Niedersedlitzer Flugraben vereinigt, durchgängig von Prohlis bis zur Elbmündung zu re-naturieren und einem langgezogenen Naherholungsgebiet zu machen.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Lämmerhirt, Oiger-Archiv
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