1678 Radler fordern Zwei-Meter-Radwege auf Gostritzer Straße

ADFC-Vorstandsmitglied Nils Larsen übergibt Baubürgermeister Kühn die Petition für Radwege auf der Gostritzer Straße. Foto: ADFC Dresden

ADFC-Vorstandsmitglied Nils Larsen übergibt Baubürgermeister Kühn die Petition für Radwege auf der Gostritzer Straße. Foto: ADFC Dresden

Sanierung der Piste längst überfällig, ADFC fordert nun aber Neuplanung

Leubnitz-Neuostra/Mockritz/Gostritz. 11. Januar 2023. Jeweils zwei Meter breite Radwege entlang der Gostritzer Straße haben 1678 Dresdner in einer Petition an den Stadtrat gefordert. Das hat der Fahrradclub ADFC Dresden mitgeteilt, der die Eingabe samt Unterschriften heute an Baubürgermeister Stephan Kühn (Bündnisgrüne) übergeben hat. Dies würde die längst überfällige Sanierung der Piste allerdings erneut verzögern – und die Straße stellenweise stark einengen.

Edwin Seifert, Foto: Fotografisch für den ADFC Dresden

Edwin Seifert, Foto: Fotografisch für den ADFC Dresden

Fahrradclub verweist auf wachsenden Radverkehr

„Die Gostritzer Straße ist ein wichtige Route für den Radverkehr in die höher gelegenen Stadtteile in Dresdens Süden und die Busse der Dresdner Verkehrsbetriebe“, betonte ADFC-Dresden-Chef Edwin Seifert. „Dass die Straße dringend saniert werden muss, weiß jeder in Leubnitz-Neuostra und Mockritz. Umso unverständlicher ist es für uns, dass die Stadt angesichts des wachsenden Radverkehrs die alten Pläne von 2016 entgegen dem Radverkehrskonzept fast unverändert umsetzen will, ganz ohne Radwege.“

Stephan Kühn. Foto: S. Kaminski, für die Grünen im Bundestag, Lizenz: CC3 - https://creativecommons.org/licenses/by/3.0/de/

Stephan Kühn. Foto: S. Kaminski, für die Grünen im Bundestag, Lizenz: CC3

Kühn: Umzuplanen erfordert keine Raketenwissenschaft – aber Baubeginn 2024 wär nicht mehr möglich

Bei Kühn, der als Verfechter von mehr Radwegen und Fahrradstraßen gilt, tritt Seifert eher offene Türen ein: „Jetzt muss der Petitionsausschuss entscheiden, ob man noch einmal umplant“, erklärte der Baubürgermeister. „Es wäre in jedem Fall keine Raketenwissenschaft. Man könnte aber dann nicht schon 2024 bauen.“

Blick auf die Riegel 2 und 3 des Technologiezentrums Dresden-Süd. Links danaben schließen sich künftig zwei weitere Riegel an. Foto: Heiko Weckbrodt

Blick auf die Riegel 2 und 3 des Technologiezentrums Dresden-Süd. Links danaben schließen sich künftig zwei weitere Riegel an. Foto: Heiko Weckbrodt

Sanierung seit 8 Jahren überfällig

Hintergrund: Die Sanierung der maroden Gostritzer Straße ist schon seit Jahren überfällig. Sie hat als Zufahrtsstraße zum städtischen „Technologiezentrum Dresden“ eine besondere Bedeutung. Die Route verbindet die Staatsstraße 172 mit Leubnitz-Neuostra, Mockritz, Gostritz und Bannewitz. Der Stadtrat hatte eigentlich schon im Dezember 2014 beschlossen, die Löcherpiste zu sanieren. Seitdem hat sich wenig getan. „Ich fordere die Verwaltung auf, die Planungen unverzüglich abzuschließen“, hatte beispielsweise CDU-Stadtrat Mario Schmidt im Sommer 2020 gefordert. Am Zustand der Piste hat sich dennoch nichts geändert. Zwischenzeitlich hatte die Stadt Gelder, die eigentlich für die Gostritzer Straße bestimmt waren, auf die Caspar-David-Friedrich-Straße umgeleitet.

CDU-Stadtrat Mario Schmidt. Abb.: Pressefoto mario-schmidt-dresden.de

CDU-Stadtrat Mario Schmidt. Abb.: Pressefoto mario-schmidt-dresden.de

Im Haushaltsplan 2023/24 seien nun 5,15 Millionen Euro für die Sanierung der „Gostritzer“ eingeplant, „sodass ein Bau ab 2024 möglich ist“, antwortete zuletzt Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) im September 2022 auf eine CDU-Anfrage. Das Geld sei für einen „grundhaften Ausbau der Gostritzer Straße zwischen der Teplitzer Straße und dem Technologiezentrum“ gedacht.

Wichtige Verbindung zum Technologiezentrum für Autos, Busse, Laster und Radler

Busse fahren täglich auf dieser Straße, ebenso die Autos von Anwohnern, Laster auf dem Weg ins Technologiezentrum, das derzeit erweitert wird, und eben auch Radfahrer. Und viele von ihnen dürften sich wohl tagtäglich über den schlechten Zustand der Fahrbahn ärgern. Durchgängig zwei Meter breite Radwege auf beiden Seiten, wie vom ADFC gewünscht, würden die Straße allerdings zu Gunsten der Radler stellenweise stark einengen beziehungsweise viele Parkplätze kosten.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: ADFC, Ratsinfo Dresden, CDU-Fraktion Dresden, Oiger-Archiv

Grafik: M. Arndt
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