Dresden will Hermann-Seidel-Park vergrößern

Die Stadt will diesen kleinen Garagenhof an der Pohlandstraße abreißen, damit sie den Hermann-Seidel-Park vergrößern kann. Foto: Ralf Dießelmann

Die Stadt will diesen kleinen Garagenhof an der Pohlandstraße abreißen, damit sie den Hermann-Seidel-Park vergrößern kann. Foto: Ralf Dießelmann

Garagenkomplex soll neuen Kletteranlagen und Matschspielplatz weichen

Striesen, 27. April 2022. Das Grünflächenamt will auf Wunsch vieler Striesener Eltern den Hermann-Seidel-Park zu Gunsten neuer Spielmöglichkeiten erweitern. Das geht aus einem Vorschlag an den Stadtbezirkbeirat Blasewitz hervor.

Mietverträge mit Garagennutzern sollen auslaufen

Dabei handelt es sich um ein rund 500 Quadratmeter großes städtisches Areal am Westzipfel, an dem sich die Augsburger und die Pohlandstraße treffen. Daran grenzen nordöstlich der Fußballplatz des existierenden Spielplatzes sowie südöstlich das Gelände der Awo-Kita „Gäste der Buche“. Dazwischen befinden sich derzeit elf Garagen, von denen die Stadt acht noch vermietet hat, ein Teil ist auch in privater Hand mit Abrissverpflichtung, außerdem ein Schuppen und ähnliche kleinere Anlagen. Die Vorlage sieht vor, die Mietverhältnisse mit den restlichen Garagen auslaufen zu lassen, mit dem Nachbarn über die Zukunft des Schuppens zu sprechen, um dann die alten Gebäude wenn möglich alle abzureißen.

Planer rechnen mit „sehr hohem Nutzerdruck“ auf kleinem Raum

Auf dem freiwerdenden Areal wollen die Planer dann neue Spiellandschaften schaffen, um den jüngst erst erweiterten Spielplatz weiter oberhalb noch einmal zu vergrößern. Dabei gelte es dann, „auf einer sehr beengten Fläche eine größtmögliche Veränderung zu schaffen, die auch dem zu erwartenden sehr hohen Nutzerdruck standhalten muss“, heißt es im Vorschlag des Amtes für Stadtgrün.

Der Hermann-Seidel-Park soll um die Flächen wachsen, die bisher von Garagen eingenommen werden. Entlang der Pohlandstraße könnte dann ein durchgängiger Spielplatzstreifen entstehen. Grafik: Heiko Weckbrodt

Der Hermann-Seidel-Park soll um die Flächen wachsen, die bisher von Garagen eingenommen werden. Entlang der Pohlandstraße könnte dann ein durchgängiger Spielplatzstreifen entstehen. Grafik: Heiko Weckbrodt

Behörde plädiert für Spritzbeton in Baumstamm-Optik

Geplant ist daher einerseits, dort Spritzbeton-Kletteranlagen aufzubauen, die sehr langlebig sind, wenig Wartung brauchen und sich gleichzeitig durch ihr Baumstamm-Design optisch in den denkmalgeschützten Park einpassen. Als Zielgruppe ist da an Kinder ab acht Jahren gedacht. Gleich daneben soll ein Matschplatz auch für jüngere Kinder entstehen. Solche Matschepampe-Spielplätze würden „regelmäßig im Rahmen von Bürgerumfragen für Spielplätze gewünscht“, betonen die Planer. Das Wasser dafür wollen sie durch eine besonders robuste Grundwasserpumpe aus dem Boden holen, statt dorthin einen Trinkwasseranschluss zu verlegen. Außerdem erwägt das Amt auch, nebenan eine öffentliche Toilette zu bauen – aber das ist noch nicht sicher.

Planer bitten Stadtbezirk um 50.000 Euro Zuschuss

Wieviel all dies kostet, steht noch nicht genau fest. Das Stadtgrünamt hat nun erst mal den Beirat Blasewitz um 50.000 Euro Zuschuss aus der Stadtbezirkskasse gebeten. Mit dem Geld will die Behörde die Planungen verfeinert, den Garagenabriss bezahlen und womöglich anfallende Altlasten beseitigen.

Spielplatz war erst jüngst schon gewachsen

Erst jüngst hatte die Stadt bereits für 360.000 Euro den alten Spielplatz im Hermann-Seidel-Park um- und ausgebaut – und schon dafür eigene Zuschüsse vom Stadtbezirksbeirat bekommen, unter anderem für zusätzliche Bänke. Wenn die nun geplante Erweiterung gelingt, wäre dann ein breiter Parkstreifen entlang der Pohlandstraße vollständig auf Spiele von Kinder und Jugendlichen aller Altersgruppen vom Kleinkind bis hin zu jugendlichen Ballspielern ausgerichtet.

Stadt erbte ehemalige Rhododendren-Gärtnerei

Der Park selbst wird durch die Augsburger, Eisenacher, Ermel- und Pohlandstraße eingegrenzt. Hier befanden sich einst die Seidelschen Gärtnereien. Die Seidels hatten dieses Areal der Kommune vermacht, nachdem sie mit ihrem Gärtnereibetrieb nach Laubegast umgezogen waren. Ab 1920/21 erweiterte die Stadt Dresden den Rhododendren-Garten zu einem öffentlichen Park.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Ratsinfo DD, Oiger-Archiv, dresdner-stadtteile.de

Grafik: M. Arndt
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