Armut und Einsamkeit spielen aber in Striesen, Blasewitz und Loschwitz eine etwas geringere Rolle
Striesen, 19. Januar 2022. Für die Senioren in Striesen, Blasewitz und Loschwitz spielen Armut, Einsamkeit und ähnliche Probleme eine etwas geringere Rolle als im Stadtdurchschnitt. Das geht aus einer Studie der Stadt und der TU Dresden zur Lebenssituation von Menschen ab 60 hervor.
Demnach sind dresden-weit rund zwölf Prozent der Menschen ab 60 Jahren armutsgefährdet, haben also ein monatliches Einkommen unter 1080 Euro. Im Stadtbezirk Blasewitz, zu dem auch Striesen gehört, liegt diese Quote bei 10,4 Prozent, im Stadtbezirk Loschwitz bei 11,7 Prozent. „Spitzenreiter“ ist Cotta: Dort sind über 19 Prozent der Senioren armutsgefährdet.
Abgefragt wurde von den 2400 Senioren, die die Fragebögen beantwortet hatten, auch viele alltägliche Lebensumstände. Ein Befund: Jeder dritte Dresdner ab 60 Jahren fühlt sich gelegentlich oder sogar sehr einsam. Etwa ein Drittel der Senioren fühlt sich gelegentlich depressiv. Auch hier liegen die entsprechenden Anteile in Blasewitz und Loschwitz etwas unter dem Stadtdurchschnitt.
Die meisten Häuser und Wohnungen haben zu viele Barrieren für Senioren
Weitgehend einig sind sich die Dresdner Senioren im Übrigen in einem Punkt: 91 Prozent leben in Wohnungen oder Häusern, die nach der Einschätzung der Befragten zu viele Barrieren für alte Menschen haben. Als problematisch empfanden die Senioren beispielsweise zu viele Stufen und Schwellen im Haus, enge Türdurchgänge und fehlende zweite Handläufe im Treppenhaus. Bis zu ein Drittel erwägen deshalb, umzuziehen. Professorin Gesine Marquardt vom TU-Lehrstuhl für Sozial- und Gesundheitsbauten appellierte deshalb an die Vermieter in der Stadt, möglichst viele Wohnhäuser barrierearm oder -frei umzurüsten.
Jeder Dritte ärgert sich über schlechte Fußwege
Jeder dritte befragte Senior kritisierte zudem, dass in der Wohnunggebung stolperfreie Fußwege und Bordsteinabsenkungen fehlen. Dieses Problem ist gerade für Striesen und Blaswitz in der Stadtverwaltung zwar schon seit vielen Jahren bekannt – getan hat sich beim Fußwegbau in beiden Vierteln nur wenig.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: UKD, LHD
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