Loschwitz und Blasewitz feiern 2021 das 100. Jubiläum ihrer Eingemeindung nach Dresden – und öffnen dafür ihre Kleinrefugien nach barockem Vorbild
Blasewitz/Loschwitz, 14. Dezember 2020. Die Blasewitzer sind keine Basken, die Striesener keine Schotten und deshalb halten sich ihre separatistischen Tendenzen auch in engen Grenzen. Von Abspaltung ist keine Rede, im Gegenteil: Sie feiern sogar ihre Zugehörigkeit zu einem größeren Ganzen. Und so wollen beide Stadtteile im kommenden Jahr das 100. Jubiläum ihrer Eingemeindung nach Dresden mit einem Fest zelebrieren. Das hat Christian Barth angekündigt, der in Personalunion beide Stadtbezirksämter leitet.
Fest erst im Mai
„Eigentlich jährt sich die Eingemeindung schon am 1. April 2021, aber wir wollen erst am 29. Mai feiern“, erklärte Barth. „Wir hoffen nämlich, dass das Wetter dann schon besser ist und uns auch Corona nicht mehr dazwischenkommt.“
Stadtarchiv-Kübler als Conférencier für Vereins-Schau
Für den Fest-Samstag stehen vor allem zwei größere Attraktionen auf der Agenda: Einerseits können sich Vereine aus den Stadtteilen auf Schillerplatz ausführlich präsentieren – mit Stadtarchiv-Direktor Thomas Kübler als Conférencier. „Anderseits ist vor allem Blasewitz für seine vielen Pavillons bekannt“, sagte der Stadtbezirks-Amtsleiter. „Deshalb planen wir einen Tag des offenen Pavillons.“ Die Bürgerstiftung werde in den verbleibenden Monaten bis zum Jubiläum alle Eigentümer anschreiben, die auf ihren Grundstücken solche kleinen Garten- und Eckhäuschen haben, und sie bitten, diese stadtteilprägenden Mini-Refugien für einen Tag öffentlich zugänglich zu machen.
Mindestens 86 Pavillons in Blasewitz, Striesen und Loschwitz – und es kommen wieder neue dazu
Allein für Blasewitz listet die Internet-Enzyklopädie „Wikipedia“ 47 Grundstücks-Pavillons auf, dazu weitere 20 für Striesen und 19 für Loschwitz. Die kurfürstlich-königlichen Barockgärten als Vorbild vor Augen, errichteten sich in Dresden viele betuchte Bürgerfamilien solche Pavillons zum Verweilen und Angeben. Nur einige davon existieren bis heute. Sie prägen aber immer noch das Erscheinungsbild in diesen drei Stadtbezirken stark mit. Und gelegentlich reanimieren auch heute wieder Bauherren diese Tradition und errichten sogar neue Pavillons, beispielsweise an der Prellerstraße.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Interview Barth, Wikipedia
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