An Stelle der alten Schwimmhalle und des Freibades öffnet 2021 ein Kombikomplex mit 25-Meter-Bahnen, Rutschen und Wasserspaß
Prohlis, 20. August 2020. Der Badekomplex in Prohlis nimmt Formen an: Die neue Schwimmhalle ist nun rohbaufertig, die Außenbecken ringsum sind auch schon in der Erde versenkt. Bäder-Chef Matthias Waurick und Finanzbürgermeister Peter Lames (SPD) hämmerten aus diesem Anlass am Donnerstag zwei Nägel in einen Balken und feierten dann mit den Bauarbeitern das Richtfest. Die ersten Schwimmer können allerdings erst in etwa einem Jahr ins Wasser hüpfen. „Im zweiten Halbjahr 2021 wollen wir die Eröffnung feiern“, kündigte Waurick als Chef der Betreibergesellschaft „Dresdner GmbH“ an.
Stadt und Land investieren 21 Millionen Euro
Der Komplex kostet voraussichtlich rund 21 Millionen Euro. In die Investitionen teilen sich der Freistaat Sachsen, die Landeshauptstadt Dresden und die Stadttochter „Technische Werke Dresden“, zu denen die „Dresdner GmbH“ gehört. Und das ist geplant: Als Ersatz für das alte Freibad und die Schwimmhalle Prohlis entsteht eine neue Freibad-Landschaft mit Schwimm- und Erlebnisbecken. Daneben wächst eine Schwimmhalle mit sechs 25-Meter-Bahnen. Daran angedockt wird ein Hallen-Spaßbad mit zwei Röhrenrutschen und weiteren Wasserattraktionen, mit Planschbecken und mit einem absenkbaren Lehrschwimmbecken samt Einser-, Dreier- und Fünfer-Sprungbrettern. Im Vergleich zum alten Schwimmbad Prohlis an der Elsterwerdaer Straße, das bis zur Eröffnung des neuen Komplexes in Betrieb bleibt und erst danach abgerissen wird, verdoppeln sich die überdachten Wasserflächen. Zudem entstehen ein Foyer und ein neuer Vorplatz an der Straßenbahnhaltestelle Georg-Palitzsch-Straße.
Neue Attraktion für Dresdner Südosten
Das Kombibad soll eine neue Großattraktion für den Dresdner Südosten schaffen. Zugleich will die Stadtspitze damit auch die Trainingsbedingungen für Laien-Sportvereine verbessern und mehr Platz für den Schwimmunterricht schaffen. „Schwimmen zu lernen ist Teil der Daseinsvorsorge“, betonte Bürgermeister Lames und verwies auf Statistiken aus anderen Gegenden Deutschlands, in denen 50 bis 60 Prozent der Grundschüler nie schwimmen gelernt haben, weil Becken für den Schwimmunterricht fehlen. Dabei sei doch „Schwimmen eine elementare Fähigkeit wie Laufen oder Radfahren“. Zudem haben sich schon zehn Sportvereine angemeldet, die im neuen Kombibad Prohlis üben wollen.
Eigenes Blockheizkraftwerk entstanden
Das Bauprojekt hatte vor anderthalb Jahren begonnen. Damals rissen Arbeiter zunächst das alte Freibad ab. Seitdem haben sie neue Edelstahlbecken im Außenareal montiert, Rohre verlegt, das Gelände ummodelliert und ein kleines Drewag-Blockheizkraftwerk gebaut. Parallel dazu haben sie die Schwimmhalle und die Erlebnisbadhalle samt Mitteltrakt und Foyer hochgezogen, das Dach mit 25 Metern langen Holzsparren abgestützt, rund 600 Quadratmeter Glas- und Alu-Fassadenelemente eingesetzt und Wasseraufbereitungsanlagen installiert. Derzeit gießen sie Estrichböden und verlegen Fließen in den beiden Hallen.
Bald bis zu 120 Arbeiter auf der Baustelle
Zeitweise habe es zwar Lieferprobleme für die Dachkonstruktion gegeben, räumte Bäderchef Waurick ein. Aber die Corona-Krise habe den Baufortschritt kaum ausbremsen können. Derzeit werkeln täglich bis zu 80 Arbeiter auf der Baustelle, später werden es zeitweise bis zu 120 sein.
SPD will mehr Schwimmflächen auch für andere Stadtteile
Angesichts der inzwischen schon unübersehbaren Badeattraktion in Prohlis will die SPD-Stadtratsfraktion auch mehr Schwimmflächen für andere Stadtteile. Nun müsse „verstärkt in ausreichend Schwimmfläche im Dresdner Nordwesten investiert werden, um den Bedarf für Schul-, Vereins- und Freizeitschwimmen abzudecken“, forderte der Sozialdemokrat Vincent Drews. Sein Parteikollege Lames kündigte beim Richtfest jedenfalls schon mal an, die „Schwimmhalle im Dresdner Norden“ – also Klotzsche – komme als nächstes an die Reihe.
Autor: Heiko Weckbrodt
Quelle: Vor-Ort-Termin, Dresdner Bäder GmbH, SPD-Stadtratsfraktion
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