Blasewitz, 9. November 2018. Mit dem „Anamit“ hat am 24. Oktober 2018 in Blasewitz eine Schwester-Gaststätte des gleichnamigen vietnamesischen Restaurants aus der Dresdner Neustadt aufgemacht.
Gastraum im Vietnam-Retro-Stil
Wie das „Anamit“ an der Louisenstraße ist das Haus am Schillerplatz sehr stilvoll eingerichtet: Die Wände sind im Rauputz-Stil gehalten und mit Fotos von einem Vietnam dekoriert, das es so heute nicht mehr gibt – mit unzähligen Rikschas, Reishutträgern und Fahrräder-Massen. Überhaupt spielt der Innendesigner geschickt mit unseren Klischees. Die Garderobe zum Beispiel hängt der Gast an Stahlgestellen auf, die sich beim näheren Hinsehen als Propaganda- und Radiomasten entpuppen, wie sie noch in den 1950ern üblich waren.
Holz, Rauputz und alte Fotos
Die hölzernen Tische, Bänke und Stühle sind eher spartanisch-urig als langzeitgemütlich. Aber das gehört bis heute in Vietnam zur gastronomischen Tradition (wobei man in Fernost heutzutage auch oft auf diese unsäglichen Plastestühle gesetzt wird). Kurz: Das „Anamit“ atmet das Flair des alten Vietnams aus, wie es existierte, bis der Ostblock unterging.
Speisen im nordvietnamesischen Stil
Das Essen selbst unterscheidet sich auch deutlich von den üblichen „Hühnchen mit gebratenem Reis und Ente süß-sauer“-Imbissen, die in Deutschland als chinesisch-vietnamesische Restaurants durchgehen: Im „Anamit“ gibt es echte vietnamesische Gerichte (vorneweg natürlich die legendäre „Pho“-Nudelsuppe), wobei der kulinarische Schwerpunkt eher auf Nordvietnam liegt. Wir beispielsweise haben Schweine-Spieße, Rindersteak-Stücke mit Süßkartoffel-Chips, Muscheln und andere Kleinigkeiten verspeist. Mir und meinem (ebenfalls deutschen) Begleiter hat es sehr gut geschmeckt, meine (vietnamesische) Frau hat sich ein „normal“ abgequetscht. Eine Bekannte hatte zudem zuvor die Knusperente gegessen, ihr hat es ausnehmend gut geschmeckt.
Das Anamit Blasewitz ist übrigens in die frühere Nudelbude eingezogen, die sich zuvor nahe der Einmündung der Tolkewitzer Straße in den Schillerplatz befand.
Öffnungszeiten:
Nachtrag: Inzwischen hat die Wirtsfamilie auch Öffnungszeiten ausgezeichnet:
Montag bis Freitag, jeweils 11-15 und 17-22 Uhr sowie Samstag, Sonntag und Feiertag jeweils 11-22.30 Uhr
Autor: Heiko Weckbrodt
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