Investoren gießen derzeit oft nur lieblose Wohnquader auf Freiflächen im Dresdner Zuzugs-Viertel
Striesen, 9. Juli 2016. In Striesen-Süd schließen sich derzeit immer mehr Lücken, wobei man das auch anders formulieren kann: Jeder Quadratmeter wird zugebaut, weil Wohnungen in Striesen gefragt sind, egal wie peripher.
Neubau-Komplex an der „Zinnwalder“ nun fast fertig
So nähert sich gerade auch das Bauprojekt an der Ecke Zinnwalder und Lauensteiner Straße dem Abschluss – dort, wo jahrelang ein stets provisorisch anmutender Büromöbelmarkt stand. In die hinteren beiden Fünfgeschosser sind an der Zinnwalder anscheinend schon viele junge Familien einzogen. Der Würfel vorn an der „Lauensteiner“, erkennbar an den gelben Balkon-Gläsern, steht kurz davor.
Wohnwürfel am Edeka
Bereits vor einiger Zeit fertig geworden und inzwischen bezogen sind die Neubauten, die auf der früheren Brachfläche zwischen Schandauer und Glashütter Straße nahe am Edeka-Markt entstanden sind. Auch dies sind eher schmucklose Würfel, immerhin hat der Bauherr in die Gärten aber ein paar nette Mini-Spielplätze hineingesetzt. Denn auch hier sind anscheinend viele junge Familien mit Kindern eingezogen.
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Garage Nr. 13 vor der Tabakfabrik fiel letztlich doch
Architektonisch besser gelungen erscheint mir das der „Lückenschluss“ an der Ecke Glashütter und Lauensteiner Straße: Dort, wo lange Zeit ein Garagenkomplex vor sich hin verwitterte und schließlich nur noch Garage Nummer 13 den Bauplänen trotzte, ist ein Gebäude entstanden, das sichtlich die Kubatur und Formsprache der benachbarten Altbauten aufnimmt – allerdings ganz ohne deren Schmuckelemente.
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Mehr Wohnraum, weniger Freiräume
Für solche „Lückenschluss“-Bauten, die erst in jüngster Zeit entstanden sind, ließen sich noch einige Beispiele aufzählen. Positiv gesagt, sind dadurch auch einige vermüllten Wüsten verschwunden und neuer Wohnraum für junge Familien entstanden. Die Kehrseite: Dadurch sind auch Freiflächen verschwunden, die der urbane Mensch eben auch braucht. Und viele dieser Neubauten sind eher lieblos designt, wirken eng und sparsam gestrickt. Wenn sie den Stadtteil wenigstens durch eigene, frische Akzente moderner Architektur bereichern würden, wär das okay. Aber in den meisten Fällen wirken sie wie Funktionalbauten mit nur einem Zweck: Der Investor will möglichst schnell Eigentums-Wohnungen teuer verscherbeln oder Miete mit „Striesen-Zuschlag“ kassieren.
Autor: Heiko Weckbrodt
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Da wurde jaaahrelang diskutiert, wie der Nürnberger Platz wieder bebaut werden soll. Wir waren alle gespannt? … und was kam und kommt hin ..hässliche graue Bauten, die sicher in Duisburg oder Recklinghausen auch stehen. Wer bestimmt denn so etwas!? Und warum lässt man die Dresdner nicht Dresdner sein, mit all ihren Vorstellungen, Wünschen usw. Das Gebäude mit der Uhr am Postplatz steht angeblich auch in Hessen in einer Stadt als Sparkasse. Gelungen ist das Haus Schandauer Straße, ca. 100m Einfahrt Bergmannstraße – geht doch!
Da wurde jaaahrelang diskutiert, wie der Nürnberger Platz wieder bebaut werden soll. Wir waren alle gespannt? … und was kam und kommt hin ..hässliche graue Bauten, die sicher in Duisburg oder Recklinghausen auch stehen. Wer bestimmt denn so etwas!? Und warum lässt man die Dresdner nicht Dresdner sein, mit all ihren Vorstellungen, Wünschen usw. Das Gebäude mit der Uhr am Postplatz steht angeblich auch in Hessen in einer Stadt als Sparkasse. Gelungen ist das Haus Schandauer Straße, ca. 100m Einfahrt Bergmannstraße – geht doch!