Zwickauer Straße wird 2021 ausgebaut

Der erste Abschnitt der Universellen Werke Dresden ist saniert und als Technologiezentrum nutzbar. Foto: Heiko Weckbrodt

Der erste Abschnitt der Universellen Werke Dresden ist saniert und als Technologiezentrum nutzbar. Foto: Heiko Weckbrodt

Wirtschaftsförderung bezahlt Teilabschnitt bis zum Technologiezentrum mit

Südvorstadt, 24. August 2020. Damit sich mehr Technologieunternehmen in den „Universellen Werken Dresden“ ansiedeln, organisiert Wirtschaftsförderungs-Chef Robert Franke eine Straßensanierung außer der Reihe: Ab Januar 2021 lässt er den nordöstlichen Teil der Zwickauer Straße ausbauen. Die Holperpiste führt zum städtischen Leichtbau-Technologiezentrum und ist für Unternehmer und Forscher vor Ort schon lange ein Ärgernis, weil sie auch empfindliche und sperrige Technik über die Kopfsteinpflaster-Wüste dirigieren müssen. Hier müsse endlich etwas geschehen, betonte Franke.

2,1 Millionen Euro für halben Kilometer Straße

Der Ausbau des 493 Meter langen Abschnitts zwischen Hahnebergstraße und Feldschlösschenstraße kostet voraussichtlich etwa 2,1 Millionen Euro. 70 Prozent dieser Investition finanzieren der Bund und der Freistaat Sachsen aus dem Förderprogramm „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW Infra). Den kommunalen Eigenanteil nimmt Franke aus seinem Budget für Wirtschaftsförderung, da aus den regulären Straßenbau-Etattöpfen derzeit nichts zu holen ist.

Interessenkonflikte verhindern schnelle Lösungen

Hintergrund sind die vielen Interessenkonflikte, die an der Zwickauer Straße aufeinanderprallen: Fahrradfahrer und ihre Lobbyisten drängen auf eine radfreundliche Alternativstrecke zwischen Plauen und Stadtzentrum. Denn die Chemnitzer Straße ist zu eng, die Budapester Straße gefährlich. Der Radlerclub ADFC hatte zuletzt gar dafür plädiert, die 1965 abgerissene Falkenbrücke als Teil einer neuen Fahrradschnellstraße wiederaufzubauen. Seit Jahrzehnten endet die Zwickauer Straße dort vor den Bahngleisen in einer Sackgasse.

Nähe Uni-Campus ist gemeinsamer Nenner für Radler und Unternehmer

Anderseits steht da das Interesse an neuen Jobs, Ansiedlungen und Platz für Uni-Ausgründungen. Zwar radeln auch viele Ingenieure, Software-Entwickler und Robotikspezialisten zur Arbeit – aber ein industrieorientiertes Technologiezentrum ohne vernünftige Straßenanbindung für Autos und Laster funktioniert eher schlecht als recht. Dabei wirkt die Zwickauer Straße aus ähnlichen Gründen gleichermaßen anziehend auf Unternehmer, Forscher wie auf radelnde Studenten: Der Uni-Hauptcampus ist nicht weit.

Teillösung vorgezogen

Eine schnelle und einfache Lösung ist für diese divergierenden Konflikte nicht in Sicht, vor allem im südlichen Abschnitt an der Nossener Brücke. Daher will Franke – der in Personalunion derzeit auch Chef des Straßen- und Tiefbauamtes ist – nun zumindest auf dem unteren Abschnitt eine leistungsstarke Anbindung für das Technologiezentrum schaffen.

Rund 7 Meter breite Fahrbahn

Sein Plan sieht vor, dass die Arbeiter binnen eines Jahres die Zwickauer Straße zwischen den Universellen Werken und den Bahngleisen auf 6,50 bis 7,20 Meter verbreitern und erneuern. Rechts und links davon sind jeweils 2,50 Meter breite und behindertengerechte Fußwege vorgesehen. Außerdem werden Arbeiter die Entwässerungsanlagen und die Laternen erneuern, Altlasten beseitigen und 36 Bäume pflanzen. Der Straßenabschnitt soll im Januar 2022 fertig sein. Wann, ob und wie die restlichen Teile der „Zwickauer“ bis nach Plauen ausgebaut werden, ist allerdings weiter unklar.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quelle: LHD-Wirtschaftsförderung

Grafik: M. Arndt
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