Homage an Omas Zeiten

1903 als Villa Wasa gebaut, war das Haus am Wasaplatz zu DDR-Zeiten ein Kulturhaus für Dresden-Süd. Die Villa ist inzwischen im Jugendstil saniert und beherbergt die Gaststätte Homage. Foto: Heiko Weckbrodt

1903 als Villa Wasa gebaut, war das Haus am Wasaplatz zu DDR-Zeiten ein Kulturhaus für Dresden-Süd. Die Villa ist inzwischen im Jugendstil saniert und beherbergt die Gaststätte Homage. Foto: Heiko Weckbrodt

Im ehemaligen DDR-Klubhaus am Wasaplatz speist man jetzt im Jugendstil-Ambiente

Strehlen, 23. April 2016. Auf der Suche nach Restaurants, durch deren Speisekarte wir uns noch nicht schon x-mal durchgegrast haben, sind wir am Freitag auf das „Homage“ (Eigenschreibweise) am Wasaplatz gestoßen. Das befindet sich im ehemaligen Stadtbezirks-Kulturhaus in Strehlen, das inzwischen sehr schön saniert ist. Dort war ich zuletzt zu tiefsten Zonen-Zeiten und hab mir einen Kulturbund-Vortrag über Mondlandungen angehört. Der ist mir deshalb so in Erinnerung geblieben, weil der Referent damals zum Schluss stolz auf seinem Robotron-Heimcomputer (?) ein selbstprogrammiertes Mondlandungs-Simulationsspiel vorführte – damals ein großes Klötzchengrafik-Spektakulum.

Ich hab Frühlingssalat mit Ente verspeist. Foto: Heiko Weckbrodt

Ich hab Frühlingssalat mit Ente verspeist. Foto: Heiko Weckbrodt

Von der Kulturbund-Atmo zurück zur art nouveau

Inzwischen ist die Kulturbund-Atmo weg, dafür alles sehr hübsch im Jugendstil beziehungsweise Biedermeier zurecht gemacht, inklusive Sessel, Sofas und anderem Detail-Equipment. Auf mich machte das Ambiente zwar den Eindruck, dass hier alles auf ein etwas älteres Publikum getrimmt ist, bis hin zu Nierenkissen (!) auf dem Sofa. Aber: Die Mitarbeiterinnen dort waren sehr freundlich und das Essen (deutsche Küche, wie man so schön sagt) überdurchschnittlich gut zubereitet – jedenfalls die Speisen, die wir probiert haben. Ich hatte einen Frühlingssalat, der mit Obst UND Gemüse zubereitet war und Ente obendrauf. Wirkt zwar erst mal als eine ungewöhnliche Kombination, hat aber frisch und gut geschmeckt und war auch sehr gut zubereitet.

Die Räume sind nach Farbthemen arrangiert, sprich: Dies ist der Rote Salon. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Räume sind nach Farbthemen arrangiert, sprich: Dies ist der Rote Salon. Foto: Heiko Weckbrodt

Großelterliches Restaurant-Trio

Noch ein Wort vielleicht zur ebenfalls etwas ungewöhnlichen Schreibweise des Restaurants: Die Betreiber schreiben es nur mit einem „M“, weil sie damit auf „Oma“, nicht auf Mann (homme) hinauswollen, denn das „Homage“ gehört zu einem großelterlichen Gaststätten-Trio im Raum Dresden: Die „Oma“ hat es sich an der Cossebauder Straße bequem gemacht, der „Opa“ ist der Weinkeller darunter.

Laut „Homage“ wurde das Gebäude als Jugendstil-Villa „Wasa“ im Jahr 1903 gebaut. Ab 1963 firmierte die Villa als „Klubhaus Dresden-Süd August Bebel“.

Autor: Heiko Weckbrodt

Geöffnet hat das „Homage“ (Wasaplatz 1) jeweils Montag bis Sonnabend ab 11.30 Uhr, sonntags und feiertags ab 11 Uhr

Hier im Grünen Salon sind besonders Decke und Leuchter schön rekonstruiert. Foto: Heiko Weckbrodt

Hier im Grünen Salon sind besonders Decke und Leuchter schön rekonstruiert.
Foto: Heiko Weckbrodt

Grafik: M. Arndt
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