Energieversorger will nun 45.000 statt nur 25.000 Haushalte verglasfasern –
Dresden, 23. April 2024. Der regionale Energieversorger „Sachsenenergie“ will sein Ausbauprogramm für sein Dresdner Glasfaser-Netz deutlich erweitern: Statt 25.000 Haushalte – wie bisher gedacht – will die Sachsenenergie-Tochter „Sachsengigabit“ demnächst 45.000 Haushalte für schnelles Internet verglasfern. Darunter sind auch Ausbaugebiete im Dresdner Südosten wie Niedersedlitz, Großzschachwitz und Lockwitz. Das geht aus einer Mitteilung von Sachsenenergie hervor.
Sachsengigabit-Chef: Das nutzt den Dresdnern, aber auch dem Zuzug von Halbleiter-Fachkräften
Auslöser seien Anfragen aus mehreren Stadtteilen gewesen, erklärt Sachsengigabit-Chef Jens Schaller. Daher habe sich der Unternehmensverbund entschlossen, die eigenen Ausbaupläne auszuweiten. „Davon profitieren nicht nur die Dresdnerinnen und Dresdner, sondern auch die vielen Fachkräfte aus aller Welt, die wir mit dem Wachsen der Halbleiterindustrie am Standort Dresden erwarten.“
Dresdner Südosten und Westen rückt stärker in den Fokus
Konkret will Schaller den Ausbau im Oktober im Dresdner Norden starten und zunächst rund 4000 Adressen in den Ortsteilen Hellerau, Klotzsche, Rähnitz und Wilsdorf so verkabeln, dass Ladegeschwindigkeiten bis zu ein Gigabit je Sekunde (Gbs) möglich werden. „Neu hinzu kommen die Ausbaugebiete in Niedersedlitz, Lausa, Friedersdorf, Großzschachwitz, Lockwitz, Kaditz, Kauscha, Marsdorf, Übigau, Leuben, Sporbitz, Trachau, Gomlitz, Nickern, Pieschen-Nord, Trachenberge, Weixdorf, Flughafen, Friedrichstadt, Mickten, Laubegast, Luga und Dobritz“, kündigte der Geschäftsführer an. Angaben über die geplanten Investitionen machte er nicht. Es dürfte sich aber um einen zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag handeln.
Glasfasern für Bahnen und Kraftwerke waren der Nukleus
Die Internetsparte von Sachsenenergie geht ursprünglich auf Glasfaser-Leitungen zurück, die der Dresdner Energieversorger Drewag, die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) und weitere städtische Töchter für den innerbetrieblichen Gebrauch verlegt hatten. Nicht zuletzt auf Drängen des damaligen Wirtschaftsbürgermeisters Dirk Hilbert (FDP) verlegten die Drewag – beziehungsweise später Sachsenenergie – auch Glasfaserleitungen in unterversorgte Gewerbegebiete in Dresden und boten dort Internetdienste an. Daraus wuchs dann mit „Sachsengigabit“ eine eigene Sparte und Tochter eigens für Glasfasernetze und Internetdienste, die inzwischen auch private Nutzer als Zielgruppe sieht.Anfang 2023 hatte das Unternehmen unter anderem Ausbauprogramme in Gruna gestartet.
Durch die jüngsten Chipfabrik-Investitionspläne von TSMC, Infineon und weiteren Akteuren dürfte die Nachfrage nach schnellen Internetanschlüssen – eben auch durch Zuzügler – demnächst noch mal zulegen. Hinzu kommt, dass inzwischen auch Markt-Neueinsteiger wie die „Deutsche Giganetz“ Glasfaser-Ausbauprogramme in Dresden und ganz Sachsen avisiert haben, so dass die Sachsengigabit womöglich etwas unter Zugzwang gerät.
- Nähere Infos über das Glasfaser-Programm gibt es hier
Autor: Heiko Weckbrodt
Quellen: Sachsenenergie, Oiger-Archiv
Ihre Unterstützung für striesen-oiger.de!
Ohne hinreichende Finanzierung ist unabhängiger Journalismus nach professionellen Maßstäben nicht dauerhaft möglich. Bitte unterstützen Sie daher unsere Arbeit! Wenn Sie helfen wollen, Oiger.de aufrecht zu erhalten, senden Sie Ihren Beitrag mit dem Betreff „freiwilliges Honorar“ via Paypal an:
Vielen Dank!