Laut den Grünen steht zur Debatte, dorthin das Kunsthaus der Stadt umzusiedeln
Altstadt, 5. April 2023. Die Stadt Dresden will die ehemalige Kantine des DDR-Computerkombinats „Robotron“ gegenüber vom Rathaus kaufen und dorthin das Kunsthaus Dresden umsiedeln. Das geht laut der bündnisgrünen Fraktion aus einer Antwort von Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) – der einst als Jugendlicher bei Robotron Elektronikfacharbeiter gelernt hatte – auf eine Anfrage von Grünen-Stadtrat Thomas Löser hervor. Derzeit verhandele die Kommune mit dem privaten Immobilien-Eigentümer über einen Erwerb.
Zeitweise stand Abriss zur Debatte
„Nachdem zunächst ein Abriss im Raum stand, wird die Robotron-Kantine seit geraumer Zeit durch das Kunsthaus Dresden und die Ostrale Dresden als Veranstaltungsort sehr erfolgreich genutzt“, kommentieren die Bündnisgrünen diese Verhandlungen. Nun stehe zur Debatte, das städtische Kunsthaus nach dem Kauf von der Rähnitzgasse 8 in diesen Zweckbau der Ostmoderne umziehen zu lassen.
„Es ist außerordentlich zu begrüßen, dass die Stadt mit dem vorgesehenen Ankauf der Robotron-Kantine ein starkes Zeichen in die Kunst- und Kreativszene Dresdens sendet und im Stadtzentrum dauerhaft einen neuen Ort für zeitgenössische Kunst und Kultur schaffen will“, erklärte Löser. „Der Bau der Ostmoderne im Zentrum der Stadt und auf dem ehemaligen Robotrongelände hat das Potential die Kunst und Kulturszene Dresdens dauerhaft zu bereichern.“
Die Robotron-Kantine ist einer der letzten Überbleibsel vom Dresdner Hauptsitz des Computerkombinats Robotron, das ab Ende der 1960 Jahre entstanden war. Nach der Wende wickelte die Treuhand das Kombinat ab. Die Kantine wurde zeitweise als Elektronikmarkt genutzt, verfiel dann aber mehr und mehr. Private Investoren hatten dann geplant, nahezu alle Robotron-Gebäude abzureißen und dort einen Lingnerstadt-Wohnkomplex zu bauen. Mangels anderer Wahrzeichen für das einst für Dresden und die gesamte DDR so gewichtige Computerkombinat hatte sich vor allem gegen den avisierten Abriss der Robotron-Kantine deutlicher Widerstand formiert, vor allem aus der Kunst- und Kreativszene.
Quelle: Fraktion „Bündnis 90/Die Grünen“ im Stadtrat Dresden
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