Arbeiter schieben unter der Bertoldt-Brecht-Allee eine 70 cm dicke PE-Leitung in das unterirdische Gussrohr hinein
Striesen, 21. Oktober 2022. „Sachsenenergie“ will eine der Haupt-Trinkwasserleitungen unter der Bertolt-Brecht-Allee in Dresden-Striesen sanieren, ohne die gesamte Allee aufzureißen. Dafür verwendet der Energie- und Wasserversorger das sogenannte „Close-fit“-Verfahren. Dabei graben die Bagger nur wenige Löcher und ziehen Plasterohre in die unterirdischen Metallrohre ein. Dies geht aus einer Sachsenenergie-Mitteilung hervor.
Close-fit“-Verfahren auf 650 Metern zwischen Borsberg- und Comeniusstraße
Konkret schieben die Arbeiter auf einer 650 Meter lange Strecke zwischen Bertolt-Brecht-Platz und Borsbergstraße einen Schlauch mit 70 Zentimetern Durchmesser aus dem thermoplastischen Kunststoff „Polyethylen“ (PE) in die existierende Gussleitung hinein, um sie abzudichten. „Diese Methode reduziert die notwendige Bauzeit und verhindert größere Eingriffe in die Oberfläche sowie am vorhandenen Baumbestand“, hieß es vom Unternehmen. „Es sind nur wenige Baugruben und somit keine wesentlichen Verkehrseinschränkungen erforderlich.“
Die Arbeiten haben laut Sachsenenergie bereits begonnen. Sie dauern voraussichtlich bis zum Mai 2023.
Auch bei Abwasser und Glasfasern wollen Unternehmen meist auf neue Gräben verzichten
Hintergrund: Tiefbauarbeiten sind besonders teuer und oft mit Straßensperrungen verbunden. Deshalb setzen immer mehr Infrastruktur-Unternehmen Techniken ein, bei denen sie in bereits vergrabene Rohre von einzelnen Löchern aus neue Innenrohre einziehen. Dadurch sinkt allerdings meist etwas die transportierbare Wassermenge. Zum Einsatz kommt diese Technik bereits auch in Abwassersystemen. Aber auch Telekommunikations-Konzerne verwenden eine ähnliche Technologie: Statt zum Beispiel Gräben für neue Glasfaserleitungen zu baggern, schießen sie mit kleinen Raketen die Lichtleiter durch bereits bestehende unterirdische Rohre.
Autor: hw
Quelle: Sachsenenergie
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