Waldorf-Hort in Strehlen

Auch Gartenarbeit soll die Sprachbarrieren im interkulturellen Waldorf-Hort in Strehlen überwinden. Foto: Heiko Weckbrodt

Auch Gartenarbeit soll die Sprachbarrieren im interkulturellen Waldorf-Hort in Strehlen überwinden. Foto: Heiko Weckbrodt

Verein will für seine neue Grundschule auch eine Kita neben der Christuskirche etablieren

Strehlen, 9. Oktober 2020. Der „Verein für interkulturelle Waldorfpädagogik“ richtet in Dresden-Strehlen einen Waldorf-Hort ein. Dort wollen die Waldorf-Freunde vor allem Schüler aus der Waldorf-Grundschule an der Christuskirche betreuen. Im Fokus steht dabei das Miteinander von Jungen und Mädchen aus unterschiedlichen Kulturen und Herkunftsländern. „Jedes Kind soll ermutigt werden, zu sich selbst zu finden und mit dem Fremden fruchtbar umzugehen“, heißt es in der Vorlage, die nun auch der Stadtbezirksbeirat Prohlis beraten und mehrheitlich für gut befunden hat.

Als Treffen der Kulturen und Sprachekonzipiert

Inzwischen sind laut Vereins-Angaben 15 Mädchen und Jungen für diesen Hort angemeldet, darunter Kinder aus Syrien, Vietnam, Tschechien, der Mongolei und Südafrika. Sie sollen hier auch in ihrer Muttersprache lernen können, deshalb sind verschiedensprachige Hortangebote geplant. Außerdem wollen die Betreuer die Kinder zu vielen Spielen und Tätigkeiten animieren, die Brücken zwischen den Sprachen und Kulturen schlagen können – etwa Handarbeiten, Gartenpflege oder Werken.

Kita-Container für den Start

Um den Hortbetrieb starten zu können, hat der Verein vorerst eine Container-Kita angemietet, wie sie auch für viele städtische Kindergärten üblich geworden ist. Als Grundstück haben sie dafür ein Areal nahe der Einmündung der Reicker Straße in das Rondell „An der Christuskirche“ angemietet. Die Waldorf-Freunde rechnen aber damit, dass ihre interkulturelle Grundschule in den nächsten Jahren bis auf knapp 100 Kinder wachsen wird. Daher ist auch der Container-Hort nur als Interims-Lösung gedacht, bis ein endgültiger Standort gefunden ist.

Kita-Amt befürwortet den Hort

Mit der aktuellen Vorlage will der 2016 gegründete „Verein für interkulturelle Waldorfpädagogik“ erreichen, das sein Hort ähnliche Stadt- und Landes-Zuschüsse wie kommunale und freie Kitas bekommt – andernfalls könnten sich nur wohlhabende Familien den Hortbesuch leisten. Das Kita-Amt hat diesen Hort bereits befürwortet. Letztlich hat aber der Stadtrat über den Antrag zu befinden.

Waldorfpädagogik

Die Waldorfpädagogik steht in der Tradition Denkers und Esoterikers Rudolf Steiner (1861-1925). Steiner selbst ist bis heute umstritten. Seine Waldorfpädagogik hat jedoch viele Anhänger und viele prominente Menschen mitgeprägt, darunter Google-Gründer Larry Page, Regisseur Rainer Werner Fassbinder, US-Schauspielerin Sandra Bullock und andere. Die Waldorf-Pädagogik betont unter anderem die Individualität, Freiheit und Selbstfindung der Kinder, hat in ihren Ursprüngen aber auch esoterische Elemente.

Autor: hw

Quelle: SBB Prohlis, Ratsinfo LHD

Grafik: M. Arndt
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