Amtsleiterin kämpft mit Fachkräfte-Mangel: Junge Absolventen wollen gar nicht voll arbeiten
Loschwitz/Pillnitz, 21. Mai 2020. Das Kita-Amt will die Kita an der Lohmener Straße 8 in den Jahren 2024 und 2025 sanieren. Das hat Amtsleiterin Sabine Bibas dem Stadtbezirksbeirat Loschwitz angekündigt. Das Sanierungskonzept dafür will sie in diesem Jahr erstellen lassen.
Kita-Angebot liegt – in Summe – über dem Bedarf
Krippen-Neubauten oder ähnliche größere Veränderungen sind in Stadtbezirk dagegen vorerst nicht geplant: Insgesamt gebe es im Raum Loschwitz, Weißer Hirsch, Rochwitz, Wachwitz, Niederpoyritz, Hosterwitz, Söbrigen, Oberpoyritz, Bühlau und Pillnitz insgesamt 169 mehr Kita-Plätze als benötigt, daher seien keine Standorte vorgesehen.
„Die jungen Kollegen wollen keine 40 Stunden mehr arbeiten“
Ohnehin wäre es schwierig geworden, für neue Kitas auch das Personal zu finden, betonte sie. „Wir haben ein ernstes Fachkräfteproblem.“ Verschärft werde dieses Problem, weil selbst jene Berufseinsteiger, die frisch ausgebildet auf den Arbeitsmarkt kommen, kaum noch in Vollzeit arbeiten möchten. „Auch das habe ich lernen müssen: Die jungen Kollegen wollen keine 40 Stunden mehr arbeiten, sie lassen sich Teilzeitregelungen gleich in die Arbeitsverträge schreiben“, berichtete Bibas. Dadurch werde es auch schwer, Altersabgänge in den Kitas auszugleichen.
Immerhin könne sie in naher Zukunft womöglich auf mehr Nachschub hoffen: Mussten die jungen Frauen eine Erzieher-Ausbildung bisher selbst bezahlen statt Lehrgeld zu bekommen wie ihre Altersgenossinnen in anderen Berufen, mehren sich nun die Signale, dass dieses Schuldgeld für Erzieher in Sachsen bald abgeschafft werden soll.
Autor: hw
Quelle: Sitzung Stadtbezirksbeirat Loschwitz, Kita-Fachplan 2020/21
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