Radstreifen auf Hüblerstraße wird nun doch durchgängig

Der zuständige Stadtbezirksbeirat plädiert für Radwege am nördlichen Einbahnstraßen-Abschnitt der Zwinglistraße. Grafik: hw

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Der Baubürgermeister streicht dafür Parkplätze

Blasewitz, 18. Juni 2020. Auf der Hüblerstraße soll nun doch ein durchgängiger Radfahrer-Streifen entstehen, über den Radler künftig unterbrechungsfrei zum Schillerplatz gelangen können. Das hat der scheidende Baubürgermeister Raoul Schmidt-Lamontain (Bündnisgrüne) dem Stadtbezirkbeirat Blasewitz mitgeteilt.

 Schmidt-Lamontains Schnellschuss war umstritten

Um endlich einen alten Wunsch der Radler in Blasewitz zu erfüllen, hatte Schmidt-Lamontain im Herbst 2019 die Einbahnstraße für Fahrräder geöffnet und mit etwas Farbe einen Radlerstreifen auf die Fahrbahn malen lassen. Diese Lösung empfanden jedoch viele Fahrradfahrer als unausgegoren, weil der neue Schutzstreifen auf halber Höhe von Parkplätzen unterbrochen wurde. Diese Parkplätze will der Baubürgermeister nun streichen, um doch noch einen durchgängigen Radstreifen zu schaffen.

„Tempo 20 soll beibehalten und die Ladezone auf die nördliche Straßenseite verlegt werden“, kündigte der Bürgermeister auf Anfrage schriftlich an. „Die neuen Markierungen werden zu einem Wegfall von etwa 13 Stellplätzen führen, davon acht Kurzzeitparker. Dies halten wir für vertretbar, da es in der Tiefgarage Schillerplatz 455 Stellplätze gibt, davon 120 Dauerparker, die selbst an Marktagen nicht annähernd ausgelastet sind.“  Mit einer Umsetzung sei m zweiten Halbjahr 2020 zu rechnen.

SPD: Das stärkt die Alternativen zum Autoverkehr

„Der Lückenschluss in der Hüblerstraße ist überfällig“, begrüßte SPD-Stadträtin Viola Vogel diese Entscheidung. Der öffentliche Druck habe sich gelohnt, ergänzte Stefan Engel, der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Stadtratsfraktion. „Mit dem Meinungsumschwung in der Stadtverwaltung werden die Alternativen zum Autoverkehr gestärkt.“

CDU: Neue Lösung muss her, Radler müssen vom Fußweg runter

Auch Sebastian Kieslich von der CDU kann der geplanten Neuregelung etwas abgewinnen: „Es ist kein akzeptabler Zustand, dass die Radfahrer letztlich auf den Fußweg ausweichen“, sagte er. Allerdings müssten Anwohner und Ladenbesitzer befragt werden, bevor Schmidt-Lamontain wieder auf die Schnelle vollende Tatsachen schaffe.

FDP: Der grüne Bürgermeister macht es sich leicht – zu Lasten von Läden und Kunden

Das Hin und Her des grünen Baubürgermeisters, der demnächst in Heidelberg als Klimabürgermeister mehr erreichen will als in Dresden, stößt aber nicht nur auf Beifall: „Ich fand die aktuelle Lösung gut. Sie ist ein vernünftiger Kompromiss zwischen verschiedenen Interessen und funktioniert, wenn alle ein bisschen aufeinander achtgeben“, kommentierte Carsten Biesok, der für die FDP im Stadtbezirksbeirat Blasewitz sitzt und als Radler die fragliche Strecke nutzt. Schmidt-Lamontain mache es sich einfach, indem er die Parkmöglichkeiten für den Autoverkehr und die Anlieferung für die Geschäfte an der Hüblerstraße beschneide. „Das wird dazu führen, dass die Lkw-Fahrer ihre Paletten über die Straße schleifen müssen.“

Verhandlungsversuche mit Parkhausbetreiber liefen immer wieder ins Leere

„Im Sinne der lokalen Gewerbetreibenden sollten Gespräche zur Gestaltung der Parktarife in der Schillergalerie geführt werden“, schlug SPD-Stadträtin Vogel vor. „Es ist doch absurd, wenn ein Parkhaus fast immer zu 60 Prozent leer steht und auf der Straße davor um jeden Parkplatz gestritten wird.“ Vorstöße für eine kostenlose oder billige Karenz-Parkzeit im Parkhaus hatten die Blasewitzer Stadtbezirksbürgermeister allerdings schon mehrfach unternommen, waren alle aber am Schweigen der ausländischen Betreibergesellschaft gescheitert.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: SBB Blasewitz, SPD, CDU, FDP, Oiger-Archiv, LHD

Grafik: M. Arndt
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