Cinemaxx-Kino in Dresden macht 2025 dicht

An der Westseite sind die Schillergalerie und das Cinemaxx-Kino bereits von einer Fußgängerzone umgeben, an der Nordseite dürfen nur Busse und Straßenbahnen fahren. Deer ADFC will, dass auch die Hüblerstraße auf der Südseite zur Fußgängerzone wird. Foto: Heiko Weckbrodt

Das Cinemaxx in der Dresdner Schillergalerie. Foto: Heiko Weckbrodt

Am 14. März wird der letzte Film gezeigt

Blasewitz 12. September 2024. Die Cinemaxx-Kette schließt im kommenden Frühjahr ihr Großkino in Dresden-Blasewitz. Der Mietvertrag mit der „Bader Amar S.A.S.“ laufe am 14. März 2025 aus und werde nicht verlängert, teilte die Cinemaxx-Dachgesellschaft in Hamburg mit. Damit sei dies dann auch der letzte Filmtag im Cinemaxx am Schillerplatz.

Generalmanager will Beschäftigte anbieten, in andere Städte zu wechseln

„Wir danken allen Gästinnen, die mit uns seit der Eröffnung unseres Dresdner Kinos große Leinwandmomente zelebriert und in unseren Sälen zusammen gelacht, geweint oder geschaudert haben“, kommentierte Cinemaxx-Generalmanager Frank Thomsen das Aus für das Filmtheater. Er will den Dresdner Beschäftigten anbieten, in einem anderen Kino der Kette zu arbeiten. Ob das allzu viele annehmen, darf bezweifelt werden: Die nächsten Cimemaxx-Filmtheater von Dresden aus gesehen befinden sich in Halle und Berlin. Cinemaxx-Gutscheine sollen noch bis zum letzten Öffnungstag in Dresden einlösbar sein, danach in anderen Kinos der Kette.

Multiplexe laufen mau

Über die Gründe für die Schließung machte die Holding keine Angaben.

Aktualisierung:

Der Vermieter „Bader Amar“ habe „weiterführende Gespräche zur Fortführung unserer Geschäftstätigkeit abgelehnt“, erklärte ein Cinemaxx-Sprecher auf Oiger-Anfrage. Die in Frankreich ansässige Vermietergesellschaft war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Aber wer in letzter Zeit in den Multiplexen der Stadt zu Gast war, konnte die Misere sehen: Selbst teure Hollywood-Schinken lockten oft nur ein Handvoll Besucher in Säle, die für Hunderte Menschen ausgelegt sind. Hier kommen offensichtlich mehrere Faktoren zusammen: Netflix, Amazon Prime und andere Videoportale im Internet – wie auch davor schon die illegalen Portale im Netz – graben den Kinos schon länger das Wasser ab. Die Ausgangssperren in der Corona-Zeit hatten die Sehgewohnheiten zudem weiter in Richtung Heimkino verschoben. Von den damaligen Ausfällen und den Nachwirkungen haben sich viele Filmtheater bis heute nicht erholt. Zudem empfinden viele klassische Kinogänger die Eintrittspreise in den Multiplexen als viel zu teuer. Hinzu kommt das wenig kreative Filmangebot aus Hollywood, das zu großen Teilen nur noch aus Fortsetzungen, Reboots, Prequels, Sequels und anderen Wiederverwertungen besteht – eben von den großen Blockbustern leben von aber die Großkinos.

Dresden galt früher als Kino-Hochburg

Noch vor 20 Jahren galt Dresden als eine der Städte mit höchster Kinodichte in Deutschland. Nach und nach machten aber immer mehr Filmtheater zu: das Casablanca, das Bofimax, das Kino in der Fabrik zum Beispiel. Das Cinemaxx in der Schillergalerie in Dresden-Blasewitz hat rund 2000 Plätze in acht Sälen und gehört damit zu den größten Kinos in der Stadt. Es wurde Ende 2000 eröffnet und hatte sich in den letzten Jahren stark auf Familien als Kernzielgruppe ausgerichtet und immer wieder auch in moderne 3D- und HFR-Projektoren investiert.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Cinemaxx, Oiger-Archiv, Stadtwiki Dresden

Grafik: M. Arndt
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