Bauamtsleiter will lieber eine langfristige Lösung
Dresden, 15. Juni 2020. Einen großen neuen „Park + Ride“-Parkplatz in Weißig oder Bühlau einzurichten, gilt vielen in der Stadt im Grundsatz als sinnvolle Investition: Die Linke hatte dafür erst kürzlich das Areal zwischen Bundesstraße 6, Kirchweggraben und Wendeschleife vorgeschlagen, um während der geplanten Bauarbeiten auf der Bautzner Straße möglichst viele Pendler auf einen künftigen Schienenersatzbus für die Linie „11“ umzulenken. Der Stadtbezirks-Beirat Loschwitz hat inzwischen diesen Vorstoß befürwortet.
Im Grundsatz halten das viele für eine gute Idee
Auch Robert Franke, der derzeit in Personalunion die Ämter für Hoch- und Tiefbau sowie für Wirtschaftsförderung leitet, findet den Vorschlag im Grundsatz gut: „Ein Parkplatz für Pendler, der womöglich auch helfen kann, die zu erwartenden Verkehrsströme zum Fernsehturm zu entspannen, wäre großartig“, betonte er auf Anfrage. Auch das Gewerbegebiet „An der Prießnitzaue“ könne davon profitieren. Aber: „Die Frage ist bloß, wie sinnvoll eine nur temporäre Lösung ist.“
Verlängerung der Straßenbahn nach Weißig noch nicht ganz vom Tisch
Denn obwohl im Moment auf Eis gelegt, haben die Dresdner Verkehrsbetriebe ihren alten Plan noch nicht ganz aufgegeben, die Straßenbahntrasse nach Bühlau irgendwann doch noch weiter bis zum Gewerbegebiet Weißig zu verlängern – oder zumindest ein Stück weiter die Bundesstraße B 6 entlang. An solch einer neuen Wendeschleife wäre ein „P+R“-Parkplatz dann auch wirklich hilfreich. Doch wo diese Endhaltestelle einmal sein wird, weiß eben noch keiner so richtig. Und auch die genaue Lösung für den Besucherverkehr in Richtung des Fernsehturms, der bis Mitte des Jahrzehnts wiedereröffnen soll, steht noch nicht bis zum Letzten fest.
Viel Aufwand für eine temporäre Lösung
Deshalb scheut die Stadtverwaltung auch, jetzt Geld in eine Übergangslösung hineinzustecken. „Wir müssten erst mit dem Eigentümer der Fläche einigen, den Parkplatz einrichten und hinterher alles wieder in den Originalzustand zurückversetzen“, skizziert Franke die Aufgaben. Zudem sei es unsicher, ob dies rechtzeitig vor dem Start der Bauarbeiten auf der Bautzner Straße zustande komme. Und da andererseits auch während der Arbeiten in jeder Fahrtrichtung eine Tempo-30-Spur an der Baustelle vorbeiführen werde, falle der tagtägliche Stau womöglich gar nicht so drastisch aus wie von manchen erwartet.
Autor: hw
Quellen: Linke-Antrag, Stadtbezirksbeirat Loschwitz, Interview Franke
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