TSD-Besucher können künftig Leiterplatten aus Baumblättern kochen

Leaftronic-Leiterplatte aus Blättern mit Schaltkreis. Foto: Kai Schmidt für die TU Dresden

Leaftronic-Leiterplatte aus Blättern mit Schaltkreis. Foto: Kai Schmidt für die TU Dresden

Mitmach-Angebot geplant: Im Striesener Technikmuseum basteln Kindern nachhaltige Elektronikplatinen

Striesen, 2. Oktober 2025. Der Dresdner Physiker Dr. Hans Kleemann will einen Teil seiner jüngsten Preisgelder einsetzen, um in den Technischen Sammlungen Dresden (TSD) gemeinsam mit den Museumspädagogen ein neues Mitmach-Angebot aufzubauen. Geplant sind Vorort- und Online-Programme in Dresden-Striesen, „in denen Kinder lernen, wie eine Leiterplatte aufgebaut wird und wie man sie zum Beispiel mit Hilfe von Blättern auch nachhaltig herstellen kann“. Das hat Klemann auf Oiger-Anfrage mitgeteilt.

Herz-Preis war mit halber Million dotiert

Hintergrund: Der Dresdner TU-Forscher hat in dieser Woche den mit einer halben Million Euro dotierten „Joachim-Herz-Preis 2025“ in Hamburg bekommen. Die Joachim-Herz-Stiftung würdigt damit Klemanns Erfindung kompostierbarer Elektronik-Leiterplatten aus Baumblättern. Damit will der Physiker helfen, die wachsenden Elektronikschrott-Berge weltweit ein Stück weit abzutragen.

In diesem Schnellkochtopf kochte Dr. Hans Kleemann die ersten Blätter in seinem Büro aus. Foto: Dennis Yenmez für die Joachim-Herz-Stiftung via TUD

In diesem Schnellkochtopf kochte Dr. Hans Kleemann die ersten Blätter in seinem Büro aus. Foto: Dennis Yenmez für die Joachim-Herz-Stiftung via TUD

Damit auch Kinder verstehen, wie das geht, ist das neue Tüftel-Angebot im Striesener Technikmuseum geplant. Konkret sind im „Machwerk“-Keller der TSD Modellversuche vorgesehen, bei denen junge Museumsbesucher aus Baumblättern Leiterplatten pressen und dann löten. Bis es soweit ist, wird es allerdings noch ein wenig dauern: „Der neue Arbeitsplan mit den Technischen Sammlungen wird noch erstellt“, betont Klemann. Zudem steht im Museum eine Generalsanierung auf der Agenda, die mindestens zu einer Teilschließung der TSD führen könnte. Aber das neue Angebot soll in spätestens drei Jahren startbereit sein.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Auskünfte Klemann, Oiger-Archiv

Grafik: M. Arndt
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