Urbane Spartiaten überwinden jedes Hindernis

So ähnlich könnte die Parkouranlage aussehen, die an der Haenel-Clauß-Straße in Dresden-Striesen entstehen soll. Visualisierung: LHDSo ähnlich könnte die Parkouranlage aussehen, die an der Haenel-Clauß-Straße in Dresden-Striesen entstehen soll. Visualisierung: LHD

So ähnlich könnte die Parkouranlage aussehen, die an der Haenel-Clauß-Straße in Dresden-Striesen entstehen soll. Visualisierung: LHD

In Striesen soll endlich eine Anlage für Parkour- und Calisthenics-Sportler entstehen

Striesen, 11. Dezember 2020. Der Stadtbezirksbeirat Blasewitz will für Freunde von Parkour-Hindernisläufen und Calisthenics-Sport eine Parkouranlage an der Haenel-Clauß-Straße in Striesen einrichten lassen. Damit das Projekt vorankommt, überweist der Beirat nun 25.000 Euro aus der Stadtbezirks-Kasse an das städtische Grünflächen-Amt, damit die Fachleute dort die Anlage zunächst projektieren und durchplanen.

Was sind „Parkour“ und „Calisthenics „?

Die Hindernisanlage ist für ganze Familien gedacht, vor allem aber für zwei urbane Sportarten, die gerade in Großstädten viele Anhänger gefunden haben: Bei „Parkour“-Wettbewerben versuchen die Teilnehmer, eine bestimmte Strecke in der Stadt möglichstgeradlinig zu überwinden, egal, ob da Mülltonnen, Mauern, Haltestellen-Dächer oder andere Objekte im Weg sind.

Man kann es dem Rücken von Tom-Edgar Krmela ansehen: Da hat sich einer ganz schön Muckis antrainiert – hier in einer Übung mit Alexander Schneider. Foto: Heiko Weckbrodt

Die Archivaufnahme von 2014 zeigt Callisthenics-Sportler in Dresden. Hier übte Tom-Edgar Krmela (rechts) mit Alexander Schneider. Foto: Heiko Weckbrodt

Calisthenics wiederum beruft sich auf das Kriegertraining im antiken Sparta. Dabei handelt es sich – vereinfacht gesagt – um Kraftsport ohne spezielle Geräte. Der menschliche Körper selbst sowie Gerüste und anderes städtisches „Mobiliar“ dienen hier als Übungsgeräte. Weil all dies aber Konflikte mit Anwohnern, spielenden Kindern und übellaunigen Polizisten provozieren kann, richten mehr und mehr Kommunen eigene Plätze für solche urbanen Freizeitaktivitäten ein.

Hindernisse sollen auf Asphaltareal entstehen

„Das sind zwar eher spezielle Sportarten, aber es gibt im Stadtbezirk schon seit langer Zeit großes Interesse daran“, erklärt Stadtbezirks-Amtsleiter Christian Barth. Auch ein kürzlich gegründeter Dresdner Parkour-Sportverein zeige großes Interesse. Inzwischen habe das Stadtplanungsamt eine sanierungsbedürftige und bisher wenig genutzte Asphaltfläche neben einem Spielplatz an der Ecke von Haenel-Clauß- Straße und Hepkestraße ausfindig gemacht, die sich gut für eine Parkour-Anlage eigne.

Vorerst nur Geld für die Planung

Mit seinem einstimmigen Votum für einen Planungszuschuss hat der Stadtbezirks-Beirat nun den ersten Schritt dahin getan. Die Planer sollen auch ermitteln, wieviel Geld der Bau der Anlage kosten würde – vermutlich einen sechsstelligen Betrag. Mittel dafür sind zwar bisher nicht im städtischen Haushalt eingeplant. „Aber wenn wir konkrete Planunterlagen haben, die wir nur noch aus der Schulade ziehen müssen, hat so ein Projekt bessere Chancen, wenn beispielsweise Fördergelder oder Haushaltsmittel zu vergeben sind“, schätzte Christian Barth ein. Wenn dann noch eine Finanzierungslücke bleibe, könne womöglich der Beirat noch einmal in die Blasewitzer Stadtbezirks-Schatulle greifen.

Autor: Heiko Weckbrodt

Quellen: Interview Barth, Ratsinfo Dresden, LHD

Zum Weiterlesen:

Was ist „Calisthenics“ und woher kommt es?

Die neuen Spartaner der Großstadt

Grafik: M. Arndt
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