Brite demoliert Blaues Wunder

Blick von der Bergstation der Schwebebahn in Dresden-Loschwitz auf das Blaue Wunder und den Osten Dresdens. Foto: Heiko Weckbrodt

Blick von der Bergstation der Schwebebahn in Dresden-Loschwitz auf das Blaue Wunder und den Osten Dresdens. Foto: Heiko Weckbrodt

Loschwitz, 31. August 2017. Zu einem aufsehenerregenden Unfall mit Flucht und Verfolgung ist es heute kurz vor 7 Uhr in der Frühe an der Loschwitzer Brücke gekommen. Ein Mann wollte – vom Körnerplatz her kommend – das „Blaue Wunder“ in einem Ford Focus mit britischen Kennzeichen gen Schillerplatz passieren. In der Kurve am rechtselbigen Brückenkopf verlor er aus noch unbekannten Gründen die Kontrolle über den Wagen. Der mutmaßliche Brite steuerte das Auto gegen das Brückengeländer – und flüchtete zu Fuß vom Unfallort.

Als die Polizei am Unfallort eintraf, war von dem Mann keine Spur mehr zu sehen. Die Beamten setzten einen Fährtenhund ein, doch der verlor am anderen Elbufer, am Schillerplatz, die Witterung.

Das Blaue Wunder war wegen der Suche und der Unfallaufnahme stundenlang gesperrt. Dadurch bildeten sich lange Staus ringsum. Erst gegen 10 Uhr waren wieder alle Spuren freigegeben, teilte die Polizeidirektion auf Anfrage mit. Das Auto ist mutmaßlich nur noch ein Totalschaden.

Einem viel gravierenderen Verdacht gingen bald darauf die Experten des Straßen- und Tiefbauamtes nach: Sie haben noch am gleichen Tag geprüft, ob die ohnehin dringend sanierungsbedürftige Loschwitzer Brücke einen größeren Schaden durch den Aufprall davongetragen hat. „Nach ersten Erkenntnissen wurden der Bordstein sowie das Geländer und Sandstein-Elemente auf der Kasematte beschädigt“, schätzte Amtsleiter Reinhard Koettnitz am Nachmittag ein. „Auf einer Länge von zirka zehn Metern wurden das Geländer verbogen und diverse Teile getrennt und gerissen.“

Wie teurer die Reparaturen an der Brücke sein werden, darauf wollte sich Amtsleiter Koettnitz noch nicht festlegen. Er schickte zunächst Arbeiter aus, die das verbogene Geländer sicherten, damit Fußgänger wieder gefahrlos die Unfallstelle passieren können. „Als nächste Schritte stehen die Prüfung der Unfallschäden und das Sanierungskonzept an“, betonte er. „Die Instandsetzungsarbeiten am Geländer können erst erfolgen, wenn die gegenüberliegende Gehbahn auf dem Blauen Wunder wieder frei ist.“ Zur Erinnerung: Derzeit erneuern Arbeiter ohnehin den Gehweg auf der stromaufwärtigen Seite des Blauen Wunders. Schrittweise ist eine Komplettsanierung der Brücke geplant.

Derweil sucht die Polizei weiter nach dem unbekannten Unfallverursacher und bittet um Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Wer etwas über den zirka 1,80 Meter hohen Mann mit dunkelblonden Haaren weiß, möchte sich bitte bei der Polizeidirektion unter der Rufnummer 0351/4832233 melden.

Grafik: M. Arndt
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